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# taz.de -- Runder Tisch zum "Schwarzen Kanal": Wagenplatz kommt ins Rollen
> Entspannung am Runden Tisch. Der Liegenschaftsfonds schlägt sechs
> innerstädtische Ausweichquartiere für den gekündigten Wagenplatz
> "Schwarzer Kanal" vor.
Bild: Ganz nah an der (Stadt-)Natur: Leben im Bauwagen
Die BewohnerInnen des Wagenplatzes Schwarzer Kanal können wieder Hoffnung
schöpfen. Der Berliner Liegenschaftsfonds hat am Montag sechs Grundstücke
innerhalb des S-Bahn-Rings genannt, die als Ausweichplätze für den
räumungsbedrohten Wagenplatz geeignet sein könnten. Das war das Ergebnis
eines Treffens zwischen dem Leiter des Liegenschaftsfonds, Holger Lippmann,
und mehreren MitarbeiterInnen sowie einer Delegation der
WagenplatzbewohnerInnen.
Das bisherige Domizil an der Michaelkirchstraße in Mitte ist den
NutzerInnen vom Grundstückseigentümer, dem Essener Baukonzern Hochtief, zum
31. Dezember gekündigt. Der Baukonzern will am Spreeufer seine neue
Berliner Zentrale errichten. Als Ausweichquartiere für die Wagenburg waren
bisher nur Areale am Stadtrand vorgeschlagen worden.
Das Ergebnis der Gesprächsrunde am Montag wurde von rund 200
UnterstützerInnen des Schwarzen Kanals mit spontanem Applaus quittiert. Sie
waren mit mehreren Wägen vor das Bürogebäude gezogen, um die Delegation zu
unterstützen. Zuvor hatten sie das Gelände einer leerstehenden Schule in
der Adalbertstraße 39 verlassen, das sie am Freitagmittag besetzt hatten
([1][taz berichtete]). Mit dem Liegenschaftsfonds war vereinbart worden,
dass die BesetzerInnen bis Montag, 11 Uhr das Grundstück verlassen, auf dem
eine Privatschule entstehen soll. Im Gegenzug wollte er geeignete
Ausweichgrundstücke präsentieren.
"In den letzten Monaten versuchten wir mit BezirkspolitikerInnen am Runden
Tisch ein Ausweichquartier zu finden", sagte Wagenplatzbewohnerin Nadine
Paul. "Doch immer hieß es, wir sollten an den Stadtrand ziehen." Das war
für die BewohnerInnen nicht akzeptabel. Deshalb bezeichnet Paul die
aktuellen Vorschläge als positiven Schritt. Von einem Erfolg möchte sie
aber erst sprechen, wenn es einen Vertragsabschluss gibt. Jetzt gehe es
zunächst darum, die Grundstücke auf ihre Eignung zu prüfen.
Bei den bisherigen Treffen des Runden Tisches war der Fonds nie vertreten,
kritisierte der Sprecher der Grünen-BVV-Fraktion in Mitte, Frank
Bertermann. Der Liegenschaftsfonds war bisher vor allem an einer
gewinnbringenden Verwertung der landeseigenen Grundstücke interessiert.
Nach Angaben der Wagenplatzdelegation hatten Mitarbeiter des
Liegenschaftsfonds beim Gespräch hinter verschlossenen Türen erklärt, der
Senat habe das Vorgehen des Fonds kritisiert. Deshalb wolle man jetzt auch
Aspekte der Stadtentwicklung bei der Grundstücksvergabe stärker
berücksichtigen.
Das mochte die Sprecherin des Liegenschaftsfonds, Irina Dähne, nicht
bestätigen. Innerhalb des S-Bahn-Rings seien Grundstücke eben begrenzt,
selbst Investoren hätten oft das Nachsehen, sagte Dähne. Die Gespräche mit
den Schwarzen Kanal bezeichnete sie als sehr konstruktiv. Sie werden am 3.
November fortgesetzt.
26 Oct 2009
## LINKS
[1] /regional/berlin/aktuell/artikel/1/schule-als-ersatzburg/
## AUTOREN
Peter Nowak
## TAGS
Die Linke Berlin
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