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# taz.de -- Kommentar zu WLAN-Pläne von Senat: Zu schön, um wahr zu sein
> Tolle Idee, aber unrealistisch. Einen kostenlosen Internetzugang kann
> sich der Senat nicht leisten. Wer sich allerdings ein mobiles
> Internetgerät leisten kann, der soll auch selbst für den Onlinezugang
> über das Handynetz bezahlen.
Bild: Irgendwo am Himmel über Berlin schwebt ein WLAN vorbeit
Freies Internet für die ganze Stadt - das hört sich schön an. Doch ein
tragbares Geschäftsmodell für einen privaten Investor ist nicht in Sicht.
Um ein flächendeckendes Netz aufzubauen, muss so ein Investor viel Geld in
die Hand nehmen. Doch wie könnte der an Einnahmen kommen, um das Netz zu
finanzieren? Möglich wäre etwa Werbung. Doch mit Onlinewerbung lässt sich
viel zu wenig Geld einnehmen. Außerdem müsste die Werbung dann noch
zusätzlich zu der Werbung erscheinen, die auf den einzelnen Webseiten
steht. Auch für die Nutzer wäre das nicht attraktiv.
Alternativ könnte der Betreiber auch von den Nutzern Geld verlangen.
Allerdings gibt es bereits vier Mobilfunknetze, über die man inzwischen
recht günstig surfen kann - und zwar auch außerhalb des S-Bahn-Rings. Oder
der Betreiber könnte nicht das gesamte Internet zeigen, sondern nur die
Webseiten, die ihn an ihren Einnahmen beteiligen. Ebay und Amazon könnten
dann dafür zahlen, dass sie frei zu empfangen sind, nichtkommerzielle
Projekte wie Wikipedia nicht.
Kurzum: Ein kostenloser Internetzugang für alle und überall ist eine tolle
Idee, aber völlig unrealistisch. Außer der Senat finanziert das Projekt
selbst, indem er das Geld an anderer Stelle kürzt, ein paar mehr Schulden
aufnimmt oder eine Steuer erhöht. Doch derzeit nutzt nur eine kleine,
lautstarke Elite das Internet auch unterwegs. Wer sich aber ein mobiles
Internetgerät leisten kann, der soll auch selbst für den Onlinezugang über
das bereits bestehende Handynetz bezahlen.
5 Jan 2010
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