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# taz.de -- Kommentar zu Videoüberwachung: Unschärfe macht blind
> Wer Videoüberwachung in U-Bahnhöfen will, der muss auch evaluieren, ob
> das etwas bringt. Dafür ist das Thema datenschutztechnisch zu heikel.
Bild: Wer kennt dieses Reh? Hinweise nimmt jede Polizeidienststelle entgegen
Bei den 17 Spielen der Bundesligahinrunde mit Hertha BSC fielen 52 Tore.
Bei den Partien mit Bayer Leverkusen nur 48. Das klingt nach einem Erfolg
für die Berliner. Doch Hertha steht auf dem letzten Platz, Leverkusen
hingegen ganz oben. Selbst Sportsenator Ehrhart Körting dürfte klar sein:
Die Gesamtzahl der Tore sagt nichts. Man muss schon wissen, welches Team
sie erzielt hat.
In den zwei Jahren, in denen die Polizei die Videos der BVG auswerten darf,
halfen die Bilder bei der Ermittlung von fast 300 Tatverdächtigen. Das
klingt nach einem Erfolg für die Videoüberwachung, sagt tatsächlich aber
gar nichts. Denn nicht einmal Innensenator Ehrhart Körting weiß, ob es sich
bei Verdächtigen auch um Täter handelt. Und ob sie nicht auch ohne Kamera
ermittelt worden wären.
Dabei wüsste man tatsächlich gern, ob dem weitreichenden Eingriff in das
informationelle Selbstbestimmungsrecht der Bürger Fahndungserfolge der
Polizei gegenüberstehen. Denn dann wäre eine sachgerechte Güterabwägung
möglich. Doch wenn etwas fehlt im Staate Berlin, dann die stichhaltige
Analyse der Istzustände.
Stattdessen wird mit halbgaren Zahlen alles Mögliche begründet. Zum
Beispiel der Ausbau der Videoüberwachung. Neue Kameras liefern schärfere
Bilder. Ohne neue Zahlen aber bleibt die Politik blind.
15 Jan 2010
## AUTOREN
Gereon Asmuth
## ARTIKEL ZUM THEMA
Videoüberwachung in der U-Bahn: Kameras liefern unscharfes Bild
Seit zwei Jahren darf die Polizei auf BVG-Videos zugreifen. Der Sinn lässt
sich nicht belegen, weil aussagekräftige Daten fehlen. Aber die Technik
wird ausgebaut.
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