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# taz.de -- Klimawandel im Himalaja: Weniger Wasser für den Indus
> Wie Untersuchungen zeigen, fällt im Himalaja weniger Schnee. Experten
> befürchten, dass die Wassermenge des Indus, dem Grenzfluss zwischen
> Indien und Pakistan, abnimmt.
Bild: Wo der Indus noch jung ist.
SRINAGAR ips/taz | Neue Untersuchungen zum Klimawandel im Himalaja:
Experten warnen vor einem Rückgang des Schneefalls und dem Schmelzen der
Gletscher im Himalaja. Dies könnte den Feindseligkeiten zwischen den
benachbarten Ländern Indien und Pakistan neuen Zündstoff in Form eines
Krieges um das kostbare Gut Wasser geben.
Der Indus, Grenzfluss zwischen Indien und Pakistan, wird hauptsächlich mit
Schmelzwasser gespeist. Würde der Niederschlag abnehmen, befürchten
Experten einen Rückgang der Wassermenge des Indus. Laut einer neuen Studie,
für die Daten aus der Grenzregion um die nordindische Provinz Jammu und
Kaschmir der vergangenen 20 Jahre herangezogen wurden, hat der Schneefall
im Himalaja abgenommen. Während im Winter 2004/2005 noch 1.082 Zentimeter
Schnee gemessen wurden, waren es ein Jahr später nur noch 968 und zur
Jahreswende 2006/2007 noch 961 Zentimeter.
Parallel dazu stiegen laut Studie die Temperaturen in Teilen der Region.
"In den vergangenen Jahren hat das Thermometer bis auf zwei kurze Ausnahmen
nie Werte unter null angezeigt. Das ist ungewöhnlich für die Region",
erklärte Hemendra Singh Negi, Leiter der Untersuchung für das indische
Zentrum für Schnee- und Lawinenforschung. "Von 1950 bis 1975 war es noch
0,2 Grad kühler als die durchschnittliche Normaltemperatur", berichtete
Mohammad Sultan, Professor für Geografie an der Universität von Kaschmir.
"Von 1975 an war es hier dann durchschnittlich 0,4 Grad wärmer als der
Regelfall." Der UN-Weltklimarat IPCC war in der vergangenen Woche in Veruf
geraten, weil er eine Quelle zur Erderwärmung im Himalaja ungeprüft in
seinen Bericht übernommen hatte.
1960 unterschrieben Indien und Pakistan ein von der Weltbank initiiertes
Indus-Wasserabkommen. Demnach hat Pakistan exklusive Rechte über die
Nutzung des Wassers aus den Nebenarmen des Indus Jhelum und Chenab, während
Indien das Wasser aus den Nebenflüssen Ravi, Beas und Sutlej nutzen darf.
"Der Indus ist überlebenswichtig für unser Land", sagte Irshad Muhammad
Khan, Leiter des Zentrums für die Auswirkungen des Klimawandels in
Pakistan. Das Schmelzwasser aus dem Indus ist das Rückgrat für das
künstliche Bewässerungssystem in Pakistan, das als das größte der Welt
gilt. Khan: "90 Prozent unserer landwirtschaftlichen Flächen werden
künstlich bewässert."
25 Jan 2010
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Schwerpunkt Klimawandel
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