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# taz.de -- Zum Tod von J.D. Salinger: Der Zurückgezogene
> 1951 schrieb er ein Buch, dass den Beginn der Jugendrebellion markierte:
> "Der Fänger im Roggen" wurde ein Welterfolg. Sein Autor J.D. Salinger
> lebte zurückgezogen. Er starb im Alter von 91 Jahren.
Bild: Mit einem Buch zum Weltruhm: J.D. Salinger.
NEW YORK/BERLIN dpa/taz | Der US-amerikanische Schriftsteller J. D.
Salinger ist tot. Der Autor des Kultromans "Der Fänger im Roggen" starb am
Mittwoch in seinem Haus in Cornish im US-Bundesstaat New Hampshire. Er
wurde 91 Jahre alt. Salinger hatte 1951 mit seinem Roman "Der Fänger im
Roggen" die Stimmung einer ganzen Jugendgeneration eingefangen, sich aber
stets völlig zurückgezogen, sein letztes Interview ist 30 Jahre her.
Salinger war nach Angaben seiner Sprecherin auch die letzten Lebensjahre
bei guter Gesundheit. Er sei aber friedlich und ohne Schmerzen gestorben.
"Nach seinem lebenslangen Bemühen um Abgeschiedenheit wird es keinen
Gottesdienst zur Beisetzung geben. Die Familie bittet, aus Respekt
gegenüber dem Leben und Werk von Mister Salinger diesem Wunsch zu folgen",
sagte die Sprecherin. "Er wird von den wenigen, die ihm nahe waren, ebenso
vermisst wie von den zahllosen Lesern."
Jerome David Salinger wurde am Neujahrstag des Jahres 1919 geboren. Erste
Schreibversuche unternahm er als junger Kadett in einer Militärschule, als
Student veröffentlichte er Kurzgeschichten. Im Zweiten Weltkrieg kämpfte er
in Frankreich, schrieb aber weiter. Dort traf er auch den
Kriegsberichterstatter Ernest Hemingway, der ihm einer Biografie zufolge
ein "verdammtes Talent" bescheinigte.
Salinger schrieb zwar nur einen einzigen Roman, veröffentlichte aber
mehrere Bände mit Kurzgeschichten, darunter "Franny und Zoey" und "Hebt den
Dachbalken hoch, Zimmerleute und Seymor wird vorgestellt". Seine letzte
Erzählung erschien1965.
Sein Roman "Der Fänger im Roggen" wurde zum nach seinem Erscheinen im Jahr
1951 ein Welterfolg und beeinflusste eine ganze Generation. Die Geschichte
erzählt vom 16-jährigen Holden Caulfield, der aus dem Internat fliegt und
sich in Salingers Heimatstadt New York durchschlägt. Das Buch ist ein
frühes Dokument der beginnenden Jugendrebellion. Zudem war der Schreibstil
auffällig und nicht zuletzt die Sprache, die sich zahlreicher Schimpfwörter
bediente. Das Buch wurde in den ersten drei Jahren weltweit zehn Millionen
mal verkauft und geht auch sechs Jahrzehnte später noch zu Hunderttausenden
über den Ladentisch.
Amerikanische Schriftsteller würdigten Salinger als einen der größten
Nachkriegsliteraten der USA. Sein Schreibstil habe eine ganze
Autorengeneration beeinflusst. Der Schriftsteller Rick Moody ("Der
Eissturm", "Garden State") sagte, es sei als moderner Autor unmöglich,
nicht von Holden Caulfield beeinflusst zu sein.
Vor etwa einem halben Jahr war Salinger noch einmal in die Öffentlichkeit
getreten. Er hatte gegen einen Autoren geklagt, der mit "60 Years Later:
Coming Through the Rye" eine Fortsetzung des "Fängers im Roggen" verkaufen
wollte.
29 Jan 2010
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J. D. Salinger
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