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# taz.de -- Stadtentwicklung: Ein Quartier wird kreativ
> Was kommt nach der Kreuzberger Großmarkthalle? Jedenfalls keine
> Kunsthalle. Ein Workshop sucht nach sozialverträglichen Alternativen
Bild: Alte Statue vor West-Platte: So sieht es aus am Mehringplatz in Kreuzberg.
Nicht nur der Kreuzberg Tower, gleich das ganze Stadtquartier steht derzeit
im Fokus der Umgestaltung. Gegenüber dem Hejduk-Bau, im "Forum Factory
Besselstraße", trafen sich am Montagabend Anwohner, Künstler, Architekten
und Vertreter des Bezirksamts Friedrichshain-Kreuzberg zu einem "Workshop
Kunstquartier Südliche Friedrichstadt". Organisiert hatte die Runde die vom
Senat unterstützte "Initiative Kreativ-Quartier". Die Frage, um die es an
diesem Abend ging: Wie kann man das Areal um die Großmarkthalle nach dem
Aus für eine neue städtische Kunsthalle zukünftig weiterentwickeln?
30.000 Quadratmeter Fläche hinterlässt der 2010 geschlossene
Blumengroßmarkt, weitere Brachen im Umfeld sind ungenutzt. Schon darum ist
es nach Ansicht des Kreativ-Quartier-Projektleiters Florian Schmidt nötig,
in den kommenden Jahren das schwierige Viertel mit seinem sozialen
Brennpunkt rund um den Mehringplatz "städtebaulich aufzuwerten".
"Energien", um den sozialen und baulichen Schieflagen der Südlichen
Friedrichstadt zu begegnen, sollten insbesondere von kulturellen Projekten
kommen. Mit welchen Strategien und Akteuren das geschehen kann und welche
Kulturinstitutionen angesiedelt werden könnten, soll ein weiterer Workshop
im Mai erbringen.
Die kulturellen Optionen für das Quartier, so der Kreuzberger Stadtrat für
Wirtschaft Peter Becker, hätten sich seit der Kunsthallen-Debatte - und
Wowereits Njet - nicht einmal verschlechtert. Im Gegenteil. "Das
Großmarkt-Umfeld hat sich in der letzten Zeit zu einem Kulturcluster
entwickelt." Das stimmt: 10 Museen, 70 Galerien und 400 Unternehmen der
Kreativ- und Medienwirtschaft, darunter die taz, Springer und der
Tagesspiegel, sind hier ansässig. Das Jüdische Museum plant einen
Erweiterungsbau auf Teilflächen des Großmarkts. Im Mai 2010 weiht die
"Topographie des Terrors" ihr neues NS-Dokumentationszentrum ein.
Dass sich insbesondere viele Bewohner der Südlichen Friedrichstadt nicht
als Teil des aktuellen Kreativprogramms empfinden und daran partizipieren,
müsse besonders ins Auge gefasst werden, gaben Workshop-Teilnehmer zu
bedenken. Die soziale Stadtentwicklung müsse mit der kulturellen
einhergehen, sonst entstünde kein "lebendiges Kulturquartier".
30 Mar 2010
## AUTOREN
Rolf Lautenschläger
## TAGS
Berlin-Kreuzberg
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