Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- PSYCHISCH-KRANKEN-GESETZ: Besser nicht fragen!
> Auf Fragen nach dem Psychisch-Kranken-Gesetz wird reagiert - allerdings
> meist mit betrenem Schweigen. Aber das darf sich nicht erlauben, wer die
> UN-Behindertenrechtskonvention ratifiziert und ernst nimmt.
Bild: Heftig: Psychiatrisierung im Thriller der 60er. Wegsperren ist aber auch …
Es gibt sie, die Situationen, in denen psychisch kranke Menschen für andere
oder sich selbst zur Gefahr werden. Niemand möchte in der Haut der
Verantwortlichen stecken, die gesetzliche Regelungen zu Zwangseinweisungen
lockern - und dann passiert etwas. Das mag das betretene Schweigen
erklären, das sich bei Fragen nach dem Psychisch-Kranken-Gesetz ausbreitet.
Dennoch: Es gibt auch die UN-Behindertenrechtskonvention. Bei der Umsetzung
ist Bremen bundesweiter Vorreiter - wenn es um die inklusive Schule geht.
Mögliche Folgen für den Umgang mit psychisch Kranken aber blendet man
lieber aus. Forderungen von Betroffenen laufen ins Leere, Ahnungslosigkeit
oder Ignoranz prägen die Reaktionen von Behörden und Parteien. Dabei fehlt
gerade seelisch Behinderten die Lobby, auch traditionelle
Behindertenverbände vertreten sie selten.
Wie es läuft in Bremens Psychiatrien, hat jüngst eine Kommission des Landes
berichtet. Und vor der Gefahr gewarnt, dass die Versorgung "in Verwahrung
kippt". Auch das, so die Gesundheitsbehörde, nur eine Frage der Umsetzung
des Gesetzes.
Warum aber ein Gesetz verlängern, das Gefahr läuft, falsch umgesetzt zu
werden? Und zudem die Behindertenrechtskonvention missachtet? Darauf hat
keiner der Verantwortlichen eine Antwort. Aber es stellt sich auch niemand
den Fragen.
5 May 2010
## AUTOREN
Teresa Havlicek
## ARTIKEL ZUM THEMA
ZWANGSEINWEISUNG UND MENSCHENRECHT: Wer hat Angst vorm PsychKG?
Das Psychisch-Kranken-Gesetz (PsychKG) soll nach dem Willen der
Gesundheitssenatorin unverändert verlängert werden. Kritiker fordern die
Anpassung an die UN-Behindertenrechtskonvention.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.