| # taz.de -- Kommentar Sparpolitik: Rituelle Leere | |
| > Die CDU ist im Wahlkampf und verabschiedet sich inhaltlich aus der | |
| > Politik. Was CDU-Chef Thomas Röwekamp als Sparpolitik präsentiert, ist | |
| > aber nur halbgar - den mutigen Sanierer gibt er nur vor. | |
| Bild: Diese Zeiten sehnt Thomas Röwekamp zurück: 2006 als CDU-Innensenator ga… | |
| Es ist wieder Wahlkampf. Also jene Zeit, in der sich die Parteien meist, so | |
| weit es geht, inhaltlich aus der Politik verabschieden. Zugunsten von | |
| allerlei Phrasen und ebenso vollmundigen wie hohlen Ankündigungen. Das | |
| beweist gerade wieder die CDU. | |
| Dieses Schauspiel kann man müde belächeln, solange es nur um die | |
| Selbstvergewisserung der Konservativen geht, dass man, jawoll!, 2011 | |
| natürlich wieder das Land regieren werde. Mit wem auch immer. | |
| Das kann man als leeren, scheinbar der politischen Selbstverpflichtung | |
| dienenden Pomp abtun, wenn es darum geht, ob die Schuldenbremse aus dem | |
| Grundgesetz nicht auch in der hiesigen Landesverfassung stehen sollte. | |
| Aber man kann es nicht mehr ernst nehmen, wenn CDU-Partei- und | |
| Fraktionschef Thomas Röwekamp auf halbgare Weise versucht, den ernsthaften, | |
| ja: mutigen Sanierer zu geben. Und natürlich den ehrlichen Politiker, der | |
| vor der Wahl sagt, was er hinterher an Zumutungen beschließen will. Er | |
| glaubt so wenig an seine eigene Vorschläge, dass er sie hinter langatmigen | |
| Ausführungen über Details möglicher Verfassungsänderungen versteckt. Das | |
| ist keine Sparpolitik. Das ist Politik, die man sich sparen kann. Genauso | |
| wie einen CDU-Spitzenkandidaten Thomas Röwekamp bei der Wahl. | |
| 1 Jun 2010 | |
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