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# taz.de -- Atomkraftgegner bereit zum Protest: Castor-Alarm in Ahaus
> Schon in dieser Woche könnten neue Atommülltransporte ins Westmünsterland
> rollen. Die Atomkraftgegner kündigen heftigen Widerstand an.
Bild: Könnten in diese Woche ordentlich zu tun haben: Anti-Atomprotestler in A…
BOCHUM taz | Die Anti-Atom-Bewegung warnt vor neuen, tonnenschweren
Atommüll-Transporten ins Zwischenlager Ahaus. "Schon seit Tagen beobachten
wir hektische Vorbereitungen und erhöhte Polizeipräsenz", sagt der Sprecher
der Bürgerinitiative Kein Atommüll in Ahaus, Felix Ruwe. Schon am Montag
könnten erste Transporte ins Westmünsterland rollen: "Wir rechnen für diese
Woche mit dem Schlimmsten."
Die Atomkraftgegner erwarten zunächst einen Bahntransport aus der
Atommüll-Umverpackungsanlage in Duisburg, die wie das Zwischenlager Ahaus
von der "Gesellschaft für Nuklear-Service" (GNS) betrieben wird. Jedoch
besitzt die Tochterfirma von Atomstromproduzenten wie Eon und RWE auch in
Gorleben und Karlsruhe Anlagen zur "Konditionierung", wie die
Atommüll-Verpackung von der Lobby beschönigend genannt wird.
Ab 2011 will auch das Forschungszentrum Jülich 152 Castoren mit Atommüll
nach Ahaus schaffen lassen. Dort lagern bereits die Brennelemente des nach
einer Pannenserie um den Austritt von Radioaktivität 1988 abgeschalteten
Thorium-Hochtemperaturreaktors (THTR) im westfälischen Hamm. Dabei besteht
das Zwischenlager lediglich aus einer handelsüblichen Industriehalle - für
Sicherheit sollen lediglich die Behälter sorgen, in die der Atommüll
verpackt wurde.
Einen "völligen Blankoscheck" habe die zuständige Bezirksregierung Münster
den Atommüllproduzenten ausgestellt, ärgert sich Matthias Eickhoff von der
Initiative Sofortiger Atomausstieg: In Ahaus kann jetzt Atommüll mit einer
Radioaktivität von bis zu 10 hoch 17 Becquerel eingelagert werden - das
entspreche den "leicht- und mittelradioaktiven" Abfällen sämtlicher
deutscher Atomstandorte. Abgesehen von den Brennelementen könne damit der
gesamte deutsche Atommüll in das nicht einmal 40.000 Einwohner zählende
Städtchen an der niederländischen Grenze abgeschoben werden. "Dabei ist die
Endlagerfrage noch immer völlig unklar", warnt Eickhoff.
"Heftigen Widerstand gegen die unnötigen und gefährlichen
Atommülltransporte" kündigen die Atomkraftgegner deshalb schon für Montag
an - und sehen die SPD gefordert: Die müsse bei ihren Gesprächen zur
Bildung einer neuen Landesregierung in Nordrhein-Westfalen einen
Einlagerungsstopp für Ahaus durchsetzen.
7 Jun 2010
## AUTOREN
Andreas Wyputta
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