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# taz.de -- Kommentar Gaza-Blockade: Freie Fahrt für Tinte und Papier
> Israel und Ägypten müssen gemeinsam eine Lockerung der Blockade
> beschließen
Zum ersten Mal wird in Jerusalem ernsthaft über deutliche Lockerungen oder
gar ein Ende des Embargos nachgedacht. Das ist ein Erfolg der
pro-palästinensischen Aktivisten. Und es ist die Folge des katastrophalen
Marine-Einsatzes, der neun Zivilisten das Leben kostete. Obschon die Armee
zunächst ihr Ziel erreicht hat und die Blockade aufrecht erhalten konnte,
erweist sich nun das überzogeneVorgehen der Marinetruppen als
kontraproduktiv.
Die Gaza-Blockade ist in ihrer jetzigen Form nicht mehr aufrechtzuerhalten.
Israels Sicherheitsbedürfnisse machen es notwendig, einen Waffenimport nach
Gaza zu unterbinden, nicht aber die Einfuhr von Papier, Druckertinte oder
auch Beton. Auch wenn die Hamas, wie Israel behauptet, damit ihre während
des Krieges beschädigtenBunker restaurieren kann. Dass der Bevölkerung in
Gaza diese und viele andere Produkte über Jahre verwehrt blieben, ist keine
Sicherheitsmaßnahme. Vielmehr sollen die Bewohner vonGaza kollektiv dafür
bestraft werden, dass Gilad Schalit, der von den Islamisten entführte
israelische Soldat, noch immer in Geiselhaft sitzt.
Der israelischen Sozialministers Herzog hat nun vorgeschlagen, sowohl den
Umfang der Produkte für Gaza zu vergrößern, als auch die Liste der
gelieferten Produkte. Diese Vorschlag sollte umgehend umgesetzt werden.
Denn er birgt keinerlei Sicherheitsrisiko für Israel. Um die Abhängigkeit
des Gazastreifens von Israel zu beenden, muss jedoch noch eine zweite
Versorgungsader geschaffen werden.
Auch Ägypten hält seit dem Sommer 2007, als die Hamas die Sicherheits- und
die Grenztruppen der Fatah aus Gaza vertrieb, den Übergang in der geteilten
Stadt Rafach weitgehend geschlossen. Die Blockade geht also auch auf das
Konto der Regierung in Kairo. EinUmdenken ist auch hier mehr als
überfällig. Generell sollte Ägypten in jede künftige Regelung einbezogen
werden.
7 Jun 2010
## AUTOREN
Susanne Knaul
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