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# taz.de -- Uruguay und Frankreich spielen 0:0: Tristesse royale
> Nach mäßigem Beginn geht es langweilig weiter. Olé, die WM ist da.
> Frankreich gegen Uruguay langweilt so sehr, dass irgendwann sogar die
> Vuvuzelas leiser werden.
Bild: Spannend sieht nur das Foto aus: der Franzose William Gallas im Zweikampf…
BERLIN taz | Immerhin tröten die Vuvuzelas, diese südafrikanischen
Plastik-Tröten, die sich so sehr nach penetrantem Wespenschwarm anhören, am
Anfang noch hoch motiviert. Wenigstens auf die Luft der Zuschauer ist also
Verlass.
Frankreich gegen Uruguay ansonsten: gähnende Langeweile, viel Gerumpel und
Gegrätsche. Auffällig ist eigentlich nur der japanische Schiedsrichter in
seinem knallroten Dress. Das zweite WM-Spiel sieht ansonsten eher nach
Russland gegen Kirgisien auf braunem Acker aus, bei bitterer Kälte.
Dabei soll es das erste eigentlich hochklassige Spiel dieser WM sein, der
Rasen ist wunderbar grün und bitter kalt ist es im südafrikanischen Winter
auch nicht. Die Voraussetzungen sind also wunderbar.
Und zumindest die ersten zwanzig Minuten lassen noch hoffen. Die
Spielanlage beider Mannschaften ist auf einem besseren Niveau als beim
Eröffnungsspiel, manche Bälle finden gar den Strafraum. Man freut sich über
einen flinken linken Ribéry auf französischer Seite, über einen präsenten
Forlán auf uruguayischer Seite. Ansonsten gibt es viel Gerackere im
Mittelfeld, die Franzosen sind durchgehend leicht überlegen, ohne
dominieren zu können.
Angst braucht vor dieser französischen Mannschaft niemand zu haben. Die
Uruguayer hingegen halten sich in ihrer Spielweise bedeckt, man erfährt im
Grunde nichts, der viel besprochene Suarez ist nicht existent, Forlán
immerhin engagiert.
Hin und wieder brenzelt es am Anfang vor beiden Toren: 16. Minute, präziser
Schuss von Forlán der nur am französischen Keeper Lloris scheitert – 17.
Minute, Gourcouff mit einem scharf geschossenem Freistoß aufs kurze Eck der
Uruguayer. Eine der wenigen Phasen, in denen man das Bier mal vergisst und
nicht trinkt, um nichts zu verpassen. Danach wartet eigentlich nur noch das
Delirium oder der Halbschlaf – wären da nicht die lärmenden Vuvuzelas.
Am Ende kann man sich fragen: Ist das die WM, auf die alle gewartet haben?
Bezeichnend: Der Mann des Spiels ist der grau melierte Franzose Toulalan,
solide im Mittelfeld umherkämpfend und nicht etwa ein spektakulärer Henry.
Frankreich gegen Uruguay hat müde gemacht, gleich zu Anfang der WM. So
müde, dass am Ende sogar die Vuvuzelas verstummen – und damit nichts mehr
beim Einschlafen stört. Bonne nuit, alors.
11 Jun 2010
## AUTOREN
Sebastian Kempkens
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