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# taz.de -- Ex-Referee Eschweiler über seine Kollegen: "Man kann nur mit dem K…
> Der ehemalige Schiedsrichter Walter Eschweiler ist über die Fehler seiner
> Kollegen entsetzt, rät aber von großen Reformen ab.
Bild: "Ich habe immer Schwein und Glück gehabt": Walter Eschweiler.
taz: Herr Eschweiler, schämen Sie sich als ehemaliger Schiedsrichter für
Ihre Kollegen, die gerade die Weltmeisterschaft verpfeifen?
Walter Eschweiler: Man kann nur mit dem Kopf schütteln bei so mancher
Entscheidung, die getroffen wurde. Das ist besonders tragisch, wenn man
bedenkt, dass sich die einzelnen Länder in einem langwierigen Prozess für
die Weltmeisterschaft qualifiziert haben.
Warum tut sich die Fifa so schwer, den Videobeweis einzuführen, den Ball
mit Chip oder die Torkamera?
Sie dürfen nicht vergessen, dass dann die Fußballregeln geändert werden
müssten. Und der International Football Association Board (Ifab), der dafür
zuständig ist, hätte damit große, große Probleme. Wir hätten dann zweierlei
Regeln, einmal für den Profibereich und einmal für den Amateurfußball. Ich
finde, das geht nicht. Eigentlich.
Warum nicht?
Die Regeln im Fußball sind wunderbar einfach, das sollen sie auch bleiben.
Ich fürchte, dass wir auch weiterhin mit den Fehlern der Schiedsrichter
leben müssen.
Wirklich?
Die Schiedsrichter sind natürlich in der Pflicht, an sich zu arbeiten und
Selbstkritik zu üben.
Warum soll der Schiedsrichter bei einem krassen Fehler allein die Last der
Verantwortung tragen, wenn es doch die Technik gibt?
Ich gebe ja zu: Die Situation momentan ist unbefriedigend. Aber die
Fußballregeln kann ausschließlich nur die Ifab ändern, vielleicht macht sie
das ja auch nach der Weltmeisterschaft in Südafrika. Bei allen Überlegungen
darf man aber nicht vergessen: Dann hätten wir zweierlei Regelwerke. Das
Spiel wäre ein anderes. Und ich frage mich, ob unser schöner Fußball dann
noch so erfolgreich und begehrenswert ist.
Können Sie sich denn an eine Weltmeisterschaft mit so krassen
Fehlentscheidungen erinnern?
Kurz und knapp: nein.
Was war denn Ihr größter Fehler im Schiedsrichterdress?
Ich bin in der glücklichen Lage zu sagen, dass ich immer Schwein und Glück
gehabt habe. So was wie in Bloemfontein ist mir nicht passiert.
1 Jan 1970
## AUTOREN
Markus Völker
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