# taz.de -- Ticker zur Präsidenten-Wahl / Teil 2: Wulff zum Dritten | |
> Im dritten Wahlgang hat es geklappt, 625 Stimmen hat Wulff erhalten, | |
> Joachim Gauck 494. Die Linkspartei hat sich mehrheitlich erhalten. | |
> Christian Wulff ist damit der zehnte Bundespräsident Deutschlands. | |
Bild: Nach mehr als neun Stunden hat er es doch geschafft: Christian Wulff ist … | |
21.31 Uhr: Lammert schließt die 14. Bundesversammlung | |
Nach mehr als 9,5 Stunden schließt Norbert Lammert die 14. | |
Bundesversammlung. Er dankt Schriftführern und Mitarbeitern der | |
Bundestagsverwaltung. | |
Und zum Schluss singen die Delegierten die Nationalhymne. Ein | |
Bläserensemble begleitet den Gesang. Nicht alle singen mit. Luc Jochimsen | |
etwa bleibt demonstrativ stumm. | |
Norbert Lammert nochmal in Höchstform: "Ich schließe hiermit die | |
Bundesversammlung. Sie können sagen, Sie sind dabei gewesen." | |
Auch wir verabschieden uns hiermit nach zehn Stunden von der | |
Live-Berichterstattung. | |
21.25 Uhr: Wulffs erste Rede als Bundespräsident | |
"Ich möchte mich für das entgegengebrachte Vertrauen bedanken. Ich denke, | |
das war eine völlig freie Wahl. Ich freue mich darüber, dass ich am Ende | |
mit absoluter Mehrheit zum Bundespräsidenten gewählt wurde. All denen, die | |
eine andere Wahlentscheidung getroffen habe, bekunde ich selbstverständlich | |
meinen Respekt. Ich werde mich sehr bemühen, auch vielen ihrer Erwartungen | |
gerecht zu werden. Ich danke vor allem Joachim Gauck für diesen fairen | |
Wettstreit, den wir erlebt haben." | |
Weiter dankt er seinem Amtsvorgänger Horst Köhler. Nimmt Bezug auf die | |
friedliche Revolution vor mehr als zwanzig Jahren. | |
"Deutschland ist ein wunderbares Land, Deutschland ist unsere Heimat und | |
hat eine Geschichte. Gott schütze unser Land. Vielen Dank", schließt Wulff | |
seine Rede. | |
21.22 Uhr: Wulff nimmt die Wahl an - und bekommt Blümchen | |
Norbert Lammert erklärt, dass Christian Wulff seinen sofortigen Rücktritt | |
als Ministerpräsident von Niedersachsen erklärt hat. | |
Christian Wulff antwortet auf die Frage, ob er die Wahl annimmt, "Ich nehme | |
die Wahl voller Überzeugung an und freue mich auf die verantwortungsvolle | |
Aufgabe." | |
Erst jetzt werden die Blumen gebracht, nicht zu früh, wie das letzte Mal. | |
21.13 Uhr: Wulff ist neuer Bundespräsident | |
Nobert Lammert verkündet das Ergebnis: | |
Bei 121 Enthaltungen hat Joachim Gauck 494 Stimmen erhalten. Christian | |
Wulff bekommt 625 Stimmen. Damit ist er neuer Bundespräsident. | |
Joachim Gauck erhält Standig Ovations, minutenlang. Er guckt gerührt und | |
fast demütig zu Boden, hat Tränen in den Augen. | |
Gauck geht zu Wulff und gratuliert ihm. Die Standig Ovations für Wulff | |
fallen deutlich ruhiger aus. Seehofer, Westerwelle, Künast, Trittin und | |
viele andere gratulieren ihm. In Wulffs Gesicht ist Erleichterung zu sehen. | |
Beim Public Viewung vor dem Reichstag stehen etwa 700 Menschen, minutenlang | |
applaudieren sie nach der Verkündung des Ergebnisses für Gauck. Buh-Rufe | |
bei der Nennung der Erhaltungen. | |
Als die 121 Enthaltungen verkündet werden, gibt es Applaus aus den Reihen | |
der Linkspartei. Dort sind einige Stühle unbesetzt. | |
20.55 Uhr: Showdown | |
Die Nachrichtenagenturen wollen aus Koalitionskreisen bereits erfahren | |
haben, dass es im dritten Wahlgang gereicht hat für Christian Wulff. | |
Demnach soll er 625 Stimmen erhalten haben, Joachim Gauck knapp 500. | |
Angeblich habe es 120 Enthaltungen gegeben, beinahe alle Delegierten der | |
Linkspartei. | |
Die Gesichter von Merkel, Westerwelle und Co. sehen erleichtert aus. | |
In wenigen Minuten verkündet Bundestagspräsident Norbert Lammert das | |
Ergebnis. Jetzt ertönt der Gong, die Delegierten strömen langsam in den | |
Plenarsaal. | |
20.32 Uhr: Hubertus Heil (SPD) bleibt realistisch | |
SPD-Generalsekretär Hubertus Heil im Fernsehinterview rechnet damit, dass | |
Wulff im dritten Wahlgang gewählt wird. "Am Ende des Tages bleiben | |
Diskussionen übrig. Die Linkspartei hatte die Chance, Geschichte zu | |
schreiben, hat aber auf Vergangenheit gesetzt." | |
20.30 Uhr: Ruhe kehrt ein | |
Der Plenarsaal ist erstaunlich leer. Vielleicht noch 20 Delegierte sitzen | |
und stehen im Saal. Der Rest bedient sich am Buffet, gibt Interviews, | |
erholt sich. In einer halben Stunde soll das Ergebnis verkündet werden. | |
20.25 Uhr: Letzter Wahlgang beendet | |
Alle 1242 Delegierten haben ihre Stimme abgegeben, jetzt wird erneut | |
ausgezählt. Fast 8,5 Stunden dauert die 14. Bundesversammlung jetzt | |
bereits. Rekordverdächtig. | |
20.15 Uhr: Twitter-Empörung | |
Über die Ankündigung der Linkspartei, sich mehrheitlich zu enthalten, sind | |
viele Politiker der Grünen und der SPD erbost. | |
Grünen-Abgeordnete Katja Dörner [1][twittert]: " Hilft die Linke jetzt | |
tatsächlich Wulff an die Macht - ich kann es kaum glauben! | |
Unverantwortlich!" | |
SPD-Bundestagsabgeordneter Bernhard Lischka [2][twittert]: "Enthaltung? Die | |
Linke stellt heute offensichtlich ihre Politikunfähigkeit unter Beweis." | |
20.00 Uhr: Erschöpfung | |
In den Gesichtern der Delegierten macht sich Erschöpfung breit. Andrea | |
Nahles gähnt, Kanzlerin Merkel guckt etwas starr durch die Gegend, | |
unterhält sich mit Ursula von der Leyen, der die Müdigkeits auch ins | |
Gesicht geschrieben steht. | |
Gerade durfte Prinzen-Sänger Sebastian Krumbiegel sein Stimmzettel abholen, | |
er ist Wahlmann für die SPD. Zügiger als die beiden vorherigen Wahlgänge | |
scheint es diesesmal nicht abzulaufen. Mit dem Ergebnis des dritten und | |
letzten Wahlgangs wird frühesten 21.00 Uhr gerechnet. | |
Am Morgen hatten Unionsabgeordnete noch optimistisch verkündet, ab 15.00 | |
Uhr werde man sich in die Sonne begeben können. Von wegen. | |
19.40 Uhr: Schlagabtausch zwischen Gysi und Schulz | |
Nachtrag: Bei der kurzen Pressekonferenz von Linken-Fraktionschef Gregor | |
Gysi kam es zu einem Schlagabtausch mit dem grünen Politiker Werner Schulz. | |
Vor laufender Kamera kritisierte der DDR-Bürgerrechtler die Entscheidung, | |
Enthaltung zu empfehlen. "Versagen der Linken" ist zu hören und: "Das wäre | |
eure Chance gewesen, über den SED-Schatten zu springen", ruft Schulz in | |
Richtung Gysi. Der schimpft zurück: "Die Unkultur kommt nicht von uns, | |
sondern immer von den anderen. Hätten Sie mal früher angerufen." | |
19.37 Uhr: Erfrischung gesucht | |
Jetzt gibt es Erfrischungstücher im Reichstag. So mancher reibt sich damit | |
die Füße munter. | |
19.27 Uhr: Es geht weiter - dritter Wahlgang läuft | |
Der Gong ertönt, auf geht es in den dritten Wahlgang. Der Linke Oskar | |
Lafontaine unterhält sich derweil angeregt mit Kanzlerin Merkel und ihrem | |
Kandidaten Christian Wulff. Sind das schon die ersten Glückwünsche nach der | |
Entscheidung, dass die Linke sich mehrheitlich enthalten wird? Wulffs Wahl | |
scheint jedenfalls sicher. Das Gesicht von Kanzlerin Merkel ist sichtlich | |
gelöst. | |
Bundestagspräsident Norbert Lammert eröffnet den dritten Wahlgang. Es gibt | |
keine neuen Kandidaturen, Luc Jochimsen und Frank Rennicke haben | |
zurückgezogen. Jetzt brauchen die 1242 Delegierten den grünen Wahlausweis. | |
Auch nach mehr als sieben Stunden hat Lammert seinen Humor nicht verloren: | |
"Ich möchte als Beitrag zur Humanisierung der Bundesversammlung anregen, | |
die Verpflegungsmöglichekiten auf Fraktionsebene nach der Abstimmung zu | |
eröffnen." Er scheint gar nicht gemerkt zu haben, dass die Caterer längst | |
kapituliert haben. Es wird Wein und Sekt ausgeschenkt, das Buffet ist | |
eröffnet. | |
Während des Essens sollten die Abgeordneten nicht das Wählen vergessen, | |
sagt Lammert. "Ich rege dringend an, dass sie bei der Befriedigung dieses | |
vitalen Bedürfnisses nicht gänzlich vergessen, ihre Stimme abzugeben", so | |
Lammert. "Ich verlasse mich da vollkommen auf die | |
Disziplinierungsmöglichkeiten der Parlamentarischen Geschäftsführer." | |
19.21 Uhr: Lafontaine ist geschafft. | |
Gegenüber der taz sagte Oskar Lafontaine: "Jochimsen tritt nicht mehr an. | |
Wir haben eine freie, geheime Wahl. Wir gehen davon aus, dass sich die | |
große Mehrheit der Delegierten enthält." Zur Frage, weshalb die Beratung so | |
lange gedauert habe, sagt er: "Bei solchen Entscheidungen gibt es viele | |
Wortmeldungen. Es sei aber ohnehin so, dass es nicht für den Rot-Grünen | |
Kandidaten reiche. Dabei sieht er ziemlich geschafft. | |
Der Hunger macht sich bemerkbar: SPD-Mann Steinbrück wurde am Buffet | |
angeraunt, weil es sich Kanapees am Buffet nehmen wollte. "Das Buffet ist | |
noch nicht eröffnet", sagt ein Caterer. Kurz darauf kapituliert er. Alle | |
dürfen zugreifen. | |
19.15 Uhr: Linkspartei hat fertig - und will sich mehrheitlich enthalten | |
Zeit wird es. Nach der ausführlichen Fraktionssitzung tritt Gregor Gysi vor | |
die Kameras. "Die ersten beiden Wahlgänge befriedigen uns sehr", sagt der | |
Fraktionschef. "Luc Jochimsen hat uns gebeten zu verstehen, dass sie im | |
dritten Wahlgang nicht mehr antreten will." Beide konservativen Kandiaten | |
seien für die Linkspartei nicht wählbar. "Deshalb gehe ich davon aus, dass | |
sich die meisten unserer Wahlleute im dritten Wahlgang der Stimme enthalten | |
werden." | |
19.08 Uhr: Merkel: "Jetzt kommt das England-Spiel" | |
Die Fußball-WM pausiert heute zwar, für mehr oder weniger gute Vergleiche | |
ziehen es Politiker dennoch heran. Kanzlerin Merkel appelliert an ihre | |
Wahlleute: "Ich habe eine herzliche Bitte: Lassen Sie uns im dritten | |
Wahlgang ein kraftvolles Symbol abgeben", sagte sie am Mittwochabend nach | |
Angaben von Teilnehmern bei einer Sitzung der Unionsfraktion. "Wir haben | |
jetzt das Serbien-Spiel gehabt, jetzt kommt das England-Spiel. Lasst uns | |
das richtig machen!" | |
Der scheidende hessische Ministerpräsident Roland Koch sagte: "Unsere | |
Wähler erwarten von uns professionelle Politik. Ich erwarte deshalb | |
professionelle Politik - von uns für uns." Dafür erhielt er nach Angaben | |
von Teilnehmern tosenden Applaus. | |
19.05 Uhr: Es wird spät | |
Es wird noch ein langer Abend. Die Linkspartei tagt noch immer hinter | |
verschlossenen Türen. Es soll jetzt 19.30 Uhr mit dem dritten Wahlgang | |
weitergehen. Mit dem Endergebnis kann also zwischen 21.00 und 21.30 Uhr | |
gerechnet werden. | |
18.44 Uhr: ZDF setzt auf Mord | |
Beim ZDF läuft derzeit die Soko Wismar "Der Tod ist schneller". Schneller | |
als die Delegierten auf jeden Fall. | |
Die ARD sendet munter weiter. Viele Bilder sieht der geneigte Zuschauer | |
bereits zum gefühlten 25. Mal. Langsam gehen dem Ersten auch die | |
hochrangigen Politikerstimmen aus, immer mehr Hinterbänkler werden vor die | |
Mikrophone gesetzt. | |
18.38 Uhr: Warten auf die Linken | |
Alle warten auf Entscheidung der Linkspartei, deren Spitzen noch immer | |
hinter verschlossenen Türen tagen. Währendessen wird Hunger und Durst | |
gestillt. Vor allem die Journalisten plündern das kalte Buffet. Einige | |
Abgeordnete sollen sich beschwert haben, dass zu wenig Wasser bereit steht. | |
Die Scheinwerfer der Fernsehteams heizen den Reichstag zusätzlich auf. | |
18.30 Uhr: Titanic fälschte Gedecks Twitter-Account | |
SpiegelOnline berichtet, dass die Satirezeitschrift Titanic den | |
Twitter-Account von Schauspielerin Martina Gedeck gefälscht hat. | |
Chefredakteur Leo Fischer meldete sich bei dem Onlineprotal und erklärte, | |
man habe mit der Spaßaktion dem "weichen Knödel Wulff" ein bisschen | |
"scharfe Soße" beigeben wollen. | |
Auch wir haben leider den Tweet des gefälschten Accounts vorschnell | |
vermeldet. Dafür entschuldigen wir uns. | |
18.20 Uhr: Hildgard Hamm-Brücher | |
Der taz sagt die grüne Wahlfrau Hildegard Hamm-Brücher, sie sei zu dem | |
Gespräch mit Linkspartei und Grünen gebeten worden "Wir haben einander | |
zugehört, empfohlen haben wir nichts. Es ging darum, ob wir unsere | |
Demokratie ein Stück nach vorne bringen wollen." | |
18.18 Uhr: SPD-Mann Platzeck | |
Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck gegenüber der taz: "Wir | |
haben nicht verhandelt, aber die Dinge verklart. Es geht jetzt darum, dass | |
man einen gesellschaftlichen Prozess nicht abbricht." Er meint damit, dass | |
es ein neues politisches Interesse gibt, angestoßen durch den Präsidenten | |
Gauck. Das sehe er daran, dass ganz viele junge Leute wieder Spaß an | |
Politik haben. "Die Linken, denken jetzt darüber nach, Jochimsen | |
zurückzuziehen damit ein Signal zu setzen", sagt er der taz. | |
18.11 Uhr: Rot-Rot-Grüne Beratungen beendet - weiter alles offen | |
Oskar Lafontaine kommt mit hochrotem Kopf aus der gemeinsamen Sitzung mit | |
SPD und Grünen. Jetzt ziehen sich die Linken noch einmal allein zu einer | |
Sitzung zurück. Es gibt wohl noch Gesprächsbedarf. Grünenchefin Claudia | |
Roth: "Es war eine freundliche Stimmung." | |
18.10 Uhr: Erhitzte Gemüter | |
Die hochsommerlichen Temperaturen machen sich auch im Reichstag bemerkbar. | |
Mittlerweile wird Wasser gereicht, aber das Essen wird immernoch warm | |
gehalten - konstant bei 54 Grad. Ein Caterer sagt, bei einem Wahlgang werde | |
es schwierig. | |
18.07 Uhr: Grüner Winfried Hermann: Linke politikunfähig | |
Winfried Hermann (Grüne) gegenüber der taz: "Das Vertrauen in die Linken | |
ist nicht gestärkt. Ich glaube nicht, dass man etwas mit ihnen gemeinsam | |
machen kann." Bei ihm in der Partei gebe es den Eindruck, dass die Linken | |
politikunfähig seien. Politik sei nicht nur Gesinnung, sie bräuchte auch | |
die Fähigkeit zur strategischen Umsetzung. | |
18.05 Uhr: Bosbach fordert Signal der Geschlossenheit | |
Wolfgang Bosbach im Fernsehinterview: "Es war eine sehr nachdenkliche und | |
ruhige Sitzung. Es geht in erster Linie darum, heute ein neues | |
Staatsoberhaupt zu wählen. Von dieser Wahl muss aber auch ein Signal der | |
Geschlossenheit ausgehen." Der ein oder andere habe wohl ein Signal geben | |
wollen. Die Wahl sei nun einmal geheim, jeder könne sich frei entscheiden. | |
"Aber jeder muss auch wissen, welchen Eindruck wir heute hinterlassen." | |
18.00 Uhr: Weiter Beratungen | |
Weiterhin tagen die Spitzen von SPD, Grünen und Linkspartei auf der | |
Fraktionsebene. Die Eröffnung des dritten Wahlgangs - ursprünglich für | |
18.00 Uhr angekündigt - verschiebt sich damit. | |
17.48 Uhr: Jochimsen tritt wohl nicht mehr an | |
Linkspartei-Abgeordneter Diether Dehm zur taz: "Ohne, dass Gauck eine | |
Chance hat, muten uns andere zu, dass die Partei zerissen wird." Seine | |
Ablehnung, Gauck zu wählen, ist deutlich. | |
SPD-Politiker Franz Müntefering will zur Zeit nichts sagen: "Warten wir | |
mal, bis das Ganze zu Ende ist", erklärt er gegenüber der taz. | |
Unterdessen heißt es, dass Jochimsen beim dritten Wahlgang nicht wieder | |
antreten wird. Der Pressesprecher der Linken will das Gerücht allerdings | |
noch nicht bestätigen. | |
17.40 Uhr: Trittin hofft auf die Linken | |
Grünen-Fraktionsvorsitzender Jürgen Trittin bei der ARD: "Jetzt muss man | |
sich nur noch entscheiden: Will man Gauck oder will man Wulff. Vor dieser | |
Frage stehen jetzt auch die Linken". Am Ende des Tages zähle, wer die | |
relative Mehrheit hat. "Der Sieger dieses Tages ist ohne Zweifel Joachim | |
Gauck, egal, wie es jetzt ausgeht." | |
17.36 Uhr: Rot-Rot-Grün bei gemeinsamen Beratungen | |
SPD, Grüne und Linke haben sich zu gemeinsamen Beratungen zurückgezogen. | |
Für die Grünen: Özdemir, Künast, Roth und Trittin sowie die grüne Wahlfrau | |
Hamm-Brücher. Für die SPD Steinmeier, Gabriel, Platzeck, Huber, Oppermann | |
und für die Linken Lafontaine, Ernst, Lötzsch und Gysi. | |
Es geht um mögliche Optionen. Wird Jochimsen zurückgezogen? Bei den Linken | |
gibt es wilde Debatten. Man hört auf der Galerie Sätze wie "Wir haben uns | |
1989 gefragt, ob wir falsch lagen. Aber Gauck hat nie an sich gezweifelt". | |
Und gleichzeitig diskutieren die Delegierten, wann die Züge gehen. "Kriege | |
ich meinen noch um 21.20 Uhr?". Das kann knapp werden | |
17.30 Uhr: Grüne Tabea Rößner | |
Die grüne Bundestagsabgeordnete Tabea Rößner twittert: | |
"Delegation mit Hamm-Brücher ist jetzt zur Linken - mal sehen, ob sie was | |
bewirken kann. [3][#bv10"] | |
17.18 Uhr: SPD-Politikerin Schwesig: Merkel soll Wulff zurückziehen | |
Die SPD-Abgeordnete Manuale Schwesig fordert von Kanzlerin Merkel, | |
Christian Wulff im dritten Wahlgang zurückzuziehen und Gauck zu wählen. | |
"Die Mehrheit der Bevölkerung will Joachim Gauck als Bundespräsidenten", | |
erklärt sie bei Phoenix. | |
17.15 Uhr: Linke-Politiker Bartsch | |
Dietmar Bartsch bei Phoenix: "Ich habe es nicht für möglich gehalten, dass | |
Schwarz-Gelb hier so desolat auftritt. Jetzt gibt es eine spannende | |
Diskussion, wir müssen die Entscheidung unserer Kandidatin abwarten. Wenn | |
Luc Jochimsen nicht antritt, müssen wir uns beraten. Ich bin dafür, im | |
dritten Wahlgang möglichst geschlossen aufzutreten." | |
"Wir müssen dazu in der Fraktion dazu eine hoffentlich gemeinsame | |
Entscheidung treffen. Man kann nicht Schwarz-Gelb stützen. Ich kann mir | |
nicht vorstellen, dass einer unserer Vertreter Christian Wulff wählt", | |
erklärt er. | |
17.10 Uhr: Der zweite Wahlgang | |
In Reihen der Koalition herrscht etwas Erleichterung. Zwar muss Wulff in | |
den dritten Wahlgang, aber dort scheint er mit deutlichem Abstand gewählt | |
zu werden. | |
Im zweiten Wahlgang gab es nur noch 29 Abweichler in den Reihen der | |
Koalition. Gauck erhielt neun Stimmen weniger als zuvor und auch Luc | |
Jochimsen erhielt drei Stimmen weniger. | |
Im Plenarsaal bilden sich wieder kleine Grüppchen, die sich beraten. Die | |
Mehrheit der Beobachter rechnet jetzt aber nicht mit der großen | |
Überraschung. | |
17.07 Uhr: Wulff schafft es wieder nicht | |
Bundestagspräsident verkündet das Ergebnis des zweiten Wahlgangs: | |
Gauck: 490 Stimmen | |
Jochimsen: 123 Stimmen | |
Rennicke: 3 Stimmen | |
Wulff: 615 Stimmen | |
Damit hat es auch im zweiten Wahlgang nicht für Christian Wulff gereicht. | |
Es fehlten im aber diesesmal nur acht Stimmen zur absoluten Mehrheit. | |
Die Sitzung wird wieder für etwa eine Stunde unterbrochenn. Gegen 18.15 Uhr | |
geht es weiter. | |
17.01 Uhr: Schwarz-Gelbe Mienenspiele | |
Die Mienen auf Seiten von Schwarz-Gelb sind - naja - nicht fröhlich. Aber | |
auch nicht so gedrückt wie vorhin. Deutet die fehlende Euphorie auf einen | |
dritten Wahlgang hin? | |
16.56 Uhr: Sigmar Gabriel hofft auf dritten Wahlgang | |
Sigmar Gabriel bei Phoenix: "Es war doch ein gutes Zeichen, dass viele | |
Wahlleute nach ihrem Gewissen gewählt haben." Die Union könne stolz sein, | |
dass sie solche Wahlleute hätten. "Wir haben die große Hoffnung, dass wir | |
auch in den dritten Wahlgang kommen." | |
Er bringt eine neue Optionen ins Spiel. Die Union könne ja auch Gauck | |
mittragen und Wulff zurückziehen. Den Vorschlag eines dritten, gemeinamen | |
Kandidaten mit der Linkspartei, lehnt er dagegen ab. | |
Unterdessen füllt sich der Plenarsaal erneut, in Kürze soll das Ergebnis | |
des zweiten Wahlgangs bekannt gegeben werden. | |
16.52 Uhr: Unions-Delegierte gucken erstaunt | |
Der grüne Bundestagsabgeordnete Sven-Christian Kindler [4][twittert] | |
gerade: "Gerade im 1. Wahlgang hab ich ja die Wulff-Stimmen mitausgezählt. | |
Unions-MdB guckten sehr erstaunt. Jetzt Auszählung 2. Wahlgang " | |
16.46 Uhr: Warten in Berlin | |
Im Plenarsaal ist Warten angesagt. Noch lässt sich aus den Gesichtern wenig | |
ablesen. Die Auszählung des zweiten Wahlgangs läuft. | |
CDU-Politiker Bernhard Vogel sagt im ZDF: "Der politische Schaden für | |
Schwarz-Gelb hängt vom Ausgang des heutigen Tages ab. Noch sehe ich keinen | |
politischen Schaden." Die notwendige Mehrheit für den dritten Wahlgang habe | |
Wulff im ersten ja schon gehabt. Die Aussichen seien demnach ja nicht | |
schlecht. | |
16.43 Uhr: Linkspartei-Fraktionschef Ernst widerspricht Lötzsch | |
Linkspartei-Fraktionschef Klaus Ernst widerspricht bei der ARD seiner | |
Parteikollegin Lötzsch. "Es wird keinen dritten Kandidaten geben". Vor | |
einem möglichen dritten Wahlgang müsse seine Partei sich beraten. "Wenn ich | |
es richtig zähle, müssten fast alle unsere Delegierten für Gauck stimmen, | |
das halte ich für ziemlich ausgeschlossen. Wir kriegen es nicht hin und | |
wollen es auch gar nicht", sagt er. | |
"Wenn es zum dritten Wahlgang käme, liefe es auf Christan Wulff hinaus. Die | |
Möglichkeit sehe ich derzeit nicht". | |
16.36 Uhr: SPD-Mann erhofft sich Debatte | |
SPD-Politiker Matthias Miersch: "Es wird im zweiten Wahlgang knapp für | |
Wulff. Wenn es keine Denkzettel-Wahl war, sondern die Leute wirklich Gauck | |
wollen. Ich erhoffe mir nun eine Debatte darüber, was wir in den letzten 50 | |
Jahren in der Politik falsch gemacht haben", sagt er der taz. | |
16.35 Uhr: Hubertus Heil verliert Wette | |
SPD-Politker Hubertus Heil hat eine Flasche guten Wein gegen einen | |
konservativen Journalisten verloren, weil er darauf gesetzt hatte, dass es | |
nur einen Wahlgang gibt. Aber angesichts des Ergebnisses spendiert er die | |
Flasche gerne, sagte er der taz. | |
16.25 Uhr: ZDF wieder an Bord | |
Die "Küchenschlacht" ist beendet, die Schlacht im Reichstag geht weiter. | |
Also schaltet das ZDF wieder live nach Berlin. | |
16.22 Uhr: Twitter weiter dabei | |
Lustiger Tweet zum bisherigen Ablauf der Wahl: | |
"@wulff: 44 users unfollowed you" "@gauck: @dielinke is now following you | |
on Twitter" | |
16.17 Uhr: Zweiter Wahlgang beendet | |
Der zweite Wahlgang ist beendet, alle Wahlleute haben ihre Stimme | |
abgegeben. Bundestagspräsident Norbert Lammert unterbricht die Sitzung | |
erneut, die Stimmauszählung beginnt. Mit dem Ergebnis wird gegen 17.00 Uhr | |
gerechnet. | |
16.11 Uhr: Schauspieler Walter Sittler | |
Schauspieler und taz-Genosse Walter Sittler (von SPD nominiert) gegenüber | |
der taz: "Es wird einen dritten Wahlgang geben. Denn wenn die Leute, die im | |
ersten Wahlgang ihre Stimme verweigert haben, wollen, dass sich etwas | |
ändert und sie nicht mehr nur abnicken dürfen, was Merkel vorschlägt, dann | |
müssen sie auch im zweiten Wahlgang ihre Stimme verweigern." | |
16.02 Uhr: SPD-Mann Schulz | |
SPD-Europaparlamentarier Martin Schulz dazu bei Phoenix: "Das wäre ja eine | |
wirklich nicht zu verantwortende Haltung, wenn man jetzt sagen würde, der | |
Mann den wir für den besten Präsidenten halten, wird einem taktischen | |
Manöver von Frau Lötzsch unterworfen. Ich glaube, Frau Lötzsch wird | |
erleben, dass ihre Fraktion auseinanderbrechen wird bei einem möglichen | |
dritten Wahlgang." | |
Nach Vorschlag von Lötzsch sollten SPD und Grünen ihren Kandidaten Gauck im | |
dritten Wahlgang zurückziehen und sich mit der Linkspartei auf einen | |
gemeinsamen, bisher nicht benannten Kandidaten einigen. | |
Letztlich scheint der Vorstoß der Linkspartei-Politikerin wohl nur | |
taktisches Geplänkel zu sein, um den Ball abzuspielen. | |
Die namentliche Abstimmung ist währenddessen schon bei Friede Springer | |
angelangt. In wenigen Minuten ist der zweite Wahlgang damit abgeschlossen. | |
15.46 Uhr: Lötzsch bringt dritten Kandidaten ins Spiel | |
Die Fraktionschefin der Linkspartei bringt ganz neue Möglichkeiten ins | |
Spiel. "Es ist nicht nur eine Schlappe für Schwarz-Gelb sondern auch eine | |
für Rot-Grün", sagt sie beim Fernsehsender Phoenix. SPD und Grüne hätten | |
sich genauso autistisch verhalten wie die Kanzlerin. "Es wäre sinnvoll | |
gewesen, nach einem gemeinsamen Kandidaten zu suchen. Und sowas ist ja noch | |
möglich". Auf Nachfrage erklärt sie, dass es ja auch jemanden geben könne, | |
der bisher nicht auf der Liste stand. | |
Das eröffnet ja völlig neue Perspektiven... | |
Weiter sagt sie: "Die Unterstützung der Linkspartei für Gauck ist nicht | |
vorstellbar." Die Lösung könne nur sein, dass man sich genau überlegt, gibt | |
es eine andere Möglichkeit, eine andere Person." Namen will sie nicht | |
nennen, sie wolle niemanden verbrennen. | |
15.40 Uhr: Zünglein an der Waage | |
Der zweite Wahlgang läuft, erneut ist eine absolute Mehrheit von 623 | |
Stimmen notwendig. Sollte es Wulff auch diesesmal nicht schaffen, geht es | |
in den dritten und entscheidenden Wahlgang, in dem eine einfache Mehrheit | |
reicht. | |
Dann käme es auf die Linkspartei an. Die SPD würde wohl auf die Linkspartei | |
zugehen und darum bitten, Luc Jochimsen zurückzuziehen. Würden die Linken | |
dann Gauck wählen und bliebe es bei der Zahl der Abweichler aus dem | |
Koalitionslager, wäre Joachim Gauck neuer Bundespräsident. Völlig | |
unwahrscheinlich ist das Szenario wenigstens nicht mehr. Die Miene von | |
Kanzlerin Merkel jedenfalls lässt auf eine deutliche Dramatik schließen. | |
15.30 Uhr: Merkel ruft zur Geschlossenheit auf | |
Nach Teilnehmerangaben soll Kanzlerin Merkel in der Fraktionssitzung der | |
Union nach dem für sie enttäuschenden ersten Wahlgang die Union zur | |
Geschlossenheit aufgerufen haben. Man müsse jetzt sehen: "Was rät uns die | |
Verantwortung?". Sie appellierte an ihre Wahlmänner und -frauen, Christian | |
Wulff im zweiten Wahlgang zum Staatsoberhaupt zu wählen. Auf gegenseitige | |
Vorwürfe zwischen Union und FDP müsse verzichtet werden. Vielmehr müssen | |
man mit "Zuversicht und Selbstbewusstsein" in den zweiten Wahlgang gehen. | |
15.25 Uhr: TV-Sender schalten weg | |
Interessant: Dem ZDF scheint der zweite Wahlgang zu langwierig. Der Mainzer | |
Sender verabschiedet sich von der Live-Schalte und zeigt seichte | |
Nachmittagsunterhaltung in Form von der "Küchenschlacht". | |
Die ARD bleibt wenigstens thematisch dabei, zeigt eine Doku über Wulff, | |
Gauck und Jochimsen. | |
15.15 Uhr: Lammert eröffnet zweiten Wahlgang | |
Bundestagspräsident Norbert Lammert eröffnet den zweiten Wahlgang. Erneut | |
werden alle 1242 Delegierten namentlich und dem Alphabet nach aufgerufen. | |
"Wir können uns ja gemeinsam um einen schnelleren Wahlgang bemühne", sagt | |
Lammert. Vielleicht könne man den ersten Wahlgang noch unterbieten. | |
Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner ist eine der ersten, die ihren | |
Stimmzettel abholen darf. | |
Christian Wulffs Platz ist leer. | |
15.00 Uhr: SPD-Mann Stegner: "sensationelles Ergebnis" | |
Schleswig-Holsteins SPD-Chef Ralf Stegner sagt der taz, als er in der | |
Schlange für ein Sandwich steht: "Da kommt die Koalition nicht mehr raus. | |
Von Erfolg und Neustart werden die nicht mehr reden können. Egal wie das | |
ausgeht. Das ist ein sensationelles Ergebnis für Gauck. Wir richten uns auf | |
einen langen Nachmittag ein." | |
Die Bundesversammlung ist bis 15.15 Uhr unterbrochen. Dann soll der zweite | |
Wahlgang beginnen. Das wird ein langer Nachmittag. | |
14.57 Uhr: Jochimsen tritt nochmal an | |
Linke Fraktionschefin Gesine Lötzsch erklärt gerade, dass ihre Kandidatin | |
Luc Jochimsen auch im zweiten Wahlgang antreten wird. | |
14.55 Uhr: "An uns lag es nicht" | |
Gesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) sagt der ARD: "Klar ist, dass es | |
nicht an der FDP gelegen hat". | |
FDP-Bundestagsabgeordneter Björn Sänger twitterte gerade: "Da in der FDP | |
eine offene Kommunikation gepflegt wird, kann ich von max. 7 Stimmen für | |
Gauck bzw. Enthaltung ausgehen." | |
14.53 Uhr: Regierungssprecher ist traurig | |
Der stellvertretender Regierungssprecher Christoph Stegmans: | |
"Das tut mir doppelt leid. Zum einen dass ich so daneben gelegen habe, zum | |
anderen das Ergebnis an sich." Vor dem ersten Wahlgang hatte er | |
vorausgesagt, es werde lediglich 11-15 Abweichler bei der Union geben und | |
3-4 bei der FDP. | |
Ein Caterer sagt: " Wir wären bereit gewesen, den Sekt auszuschenken. Aber | |
wir sind ja flexibel." Der Nachtisch wurde nun wieder zugedeckt. | |
14.40 Uhr: Dirk Niebel mahnt die Abweichler | |
FDP-Mann Dirk Niebel schießt gegen die Abweichler aus der Koalition. "Wenn | |
jemand meint, seine persönlichen Befindlichkeiten befriedigen zu müssen, | |
anstatt das Staatsoberhaupt zu bestimmen, dann ist das sein Problem", sagt | |
er gegenüber der taz. Auf die Frage, wer es denn war, sagte er: "Es war | |
eine geheim Wahl, ich mache keine Schuldzuweisungen." | |
14.36 Uhr: Koalition äußert sich optimistisch | |
Rainer Brüderle sagt in der ARD: "Das war keine Klatsche für Merkel. Am | |
Ende des Tages wird Christian Wulff Bundespräsident sein." Das hört sich | |
eher nach Zweckoptimismus an. | |
14.34 Uhr: Der erste Wahlgang | |
Jetzt nochmal ganz ausgeruht die Ergebnisse des ersten Wahlgangs: | |
Christian Wulff erhielt 600 Stimmen, 23 weniger als zur absoluten Mehrheit | |
notwendig und ganze 44 weniger als Union und FDP in der Bundesversammlung | |
zusammen haben. Das ist eine deutliche Klatsche. | |
Joachim Gauck erhielt 499 Stimmen, 37 mehr als SPD und Grüne gemeinsam | |
haben. | |
Luc Jochimsen kam auf 126 Stimmen, zwei mehr als die Linkspartei in der | |
Bundesversammlung hat. | |
Und der rechte Liedermacher Frank Rennicke erhielt drei Stimmen. | |
14.32 Uhr: Cem Özdemir | |
"Ich glaube bei den Linken wird sich im zweiten Wahlgang nichts ändern", | |
erklärt der grüne Parteichef gegenüber der taz. | |
14.30 Uhr: Reinhard Bütikofer | |
"Wenn die Linke einmal strategisch gehandelt hätte, dann hätten wir jetzt | |
den Gauck", sagt Grünen-Politiker Reinhard Bütikofer der taz kurz nach dem | |
ersten Wahlgang. | |
14.28 Uhr: Twitter versagt völlig | |
Nur wenige Minuten vor der offiziellen Verkündung des Ergebnisses gab es | |
bei Twitter noch Meldungen, dass Wulff mit sechs Stimmen mehr als notwendig | |
gewählt ist. Eine völlig Fehleinschätzung. | |
14.25 Uhr: Sigmar Gabriel ist nicht überrascht | |
"Das Ergebnis freut mich, es hat mich nicht überrascht.", sagt SPD-Chef | |
Sigmar Gabriel. Es gebe einfach viele, die finden, dass Joachim Gauck der | |
bessere Kandidat ist. "Wir wollen erstmal gucken, ob es zum dritten | |
Wahlgang kommt". | |
14.22 Uhr: Beratungsbedarf bei der Linkspartei | |
LInksparteiabgeordneter Dietmar Bartsch erklärt, seine Partei werde im | |
zweiten Wahlgang noch einmal ihre Kandidatin Luc Jochimsen wählen. "Vor | |
einem möglichen dritten Wahlgang gibt es dann nochmal Beratungsbedarf" | |
14.21 Uhr: Stimmung | |
Es herrscht eine auffällig ruhige Stimmung bei vielen. Niedergeschlagenheit | |
ist zu spüren. | |
14.20 Uhr: Trittin glaubt an Gauck-Sieg | |
Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin glaubt an einen dritten Wahlgang: "Ich | |
habe damit gerechnet, habe mich darauf gefreut", sagt Trittin in der ARD | |
zum Ergebnis des ersten Wahlgang. "Jetzt gehen wir in den zweiten | |
Wahlgang." | |
"Ich rechne noch nicht mit Bewegung bei der Linkspartei im zweiten | |
Wahlgang. Es wird zum dritten Wahlgang kommen, dann wird sich die Linke | |
entscheiden müssen: Gauck oder Wulff" | |
14.15 Uhr: Wulff verfehlt absolute Mehrheit | |
Nur 600 Stimmen hat Christian Wulff im ersten Wahlgang erhalten. Damit geht | |
es in den zweiten Wahlgang. Die Sitzung wird bis 15.15 Uhr unterbrochen. | |
Das Ergebnis: | |
1242 abgegeben Stimmen, eine ungültige Stimme, 13 Enthaltungen | |
Auf Gauck: 499 Stimmen, Luc Jochimsen: 126 Stimmen, drei Stimmen für Frank | |
Rennicke und Christian Wulff 600. | |
+++Anmerkung: Teil 1 des Livetickers finden Sie [5][hier] +++ | |
30 Jun 2010 | |
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