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# taz.de -- Kommentar USA-Israel: Keine Partner für Abbas
> Nach dem Friedensschluss zwischen Obama und Netanjahu hoffen beide Seiten
> auf eine Wiederaufnahme direkter Gespräche mit den Palästinensern. Doch
> die hat keiner gefragt.
Schimon Peres findet, Israel und die Palästinenser sollten nun wieder
direkt miteinander reden: Das Treffen von US-Präsident Barack Obama mit dem
israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu habe dafür den Weg geebnet.
Den Dritten im Bunde aber, Palästinenserpräsident Mahmud Abbas, fragt man
erst gar nicht.
Abbas hat keinen Grund, den direkten Verhandlungen zuzustimmen. Daran hat
sich auch seit Dienstag, als das israelisch-amerikanische
Versöhnungstreffen stattfand, nichts geändert. Seine durchaus legitime und
einst auch von Obama unterstützte Vorbedingung, den Siedlungsbau komplett,
also auch in Ostjerusalem, einzustellen, ist nicht erfüllt worden.
Solange eine Entscheidung der israelischen Regierung ausbleibt, können
täglich neue Bauprojekte im Osten der "ewig jüdischen Hauptstadt" genehmigt
werden. Dass es nicht schon diese Woche wieder dazu kam, ist einem
aufmerksamen Regierungsbeamten zu verdanken, der diesmal gerade noch
rechtzeitig auf die Bremse trat. Noch im März zeigte Obama Netanjahu die
kalte Schulter, eben weil kurz zuvor neue Bauten in Ostjerusalem genehmigt
worden waren. Keine vier Monate später wird Harmonie demonstriert - dabei
tickt schon die nächste diplomatische Zeitbombe. Im September läuft die
Frist für den temporären, auf das Westjordanland beschränkten
Siedlungsbaustopp ab.
Das Treffen Obama/Netanjahu liefert keine Antwort, was dann passiert.
Trotzdem soll Abbas noch vor Ende des Moratoriums wieder direkt mit
Netanjahu verhandeln. Das Gegenteil ist zu erwarten: Ohne Fortschritte
werden die Palästinenser auch die indirekten Gespräche nicht ewig
weiterführen. Der neue Frieden zwischen Netanjahu und Obama bedeutet für
Abbas, dass er keinen verlässlichen Partner im Weißen Haus hat.
7 Jul 2010
## AUTOREN
Susanne Knaul
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