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# taz.de -- Kommentar protestantische Missbrauchsfälle: Nur dem Höchsten vera…
> Jede Organisation, die mit Kindern arbeitet, hat Missbrauchsfälle zu
> beklagen. Sie alle müssen sich daran messen lassen, ob sie vorbehaltlos
> zu den Opfern stehen. Hier hat die evangelische Kirche versagt.
Bild: Hat Bischöfin Maria Jepsen bereits in Schutz genommen: der Schleswiger B…
Bei der Aufarbeitung des jüngsten Missbrauchsfalls in der Nordelbischen
Kirche hat sich alles auf die Rolle von Bischöfin Maria Jepsen kapriziert:
Wusste sie damals schon, dass es um Missbrauch ging? Oder hätte sie es
wissen müssen?
Klar ist, dass es auch bei den Protestanten schwere Mängel im Umgang mit
Missbrauchsfällen gab. Jede Organisation, die mit Kindern arbeitet, hat
Missbrauchsfälle zu beklagen - ob Kindergarten, Schule, Sportverein oder
Kirche. Sie alle müssen sich daran messen lassen, ob sie vorbehaltlos zu
den Opfern stehen. Das können sie am besten zeigen, indem sie den Tätern
rigoros Einhalt gebieten - gerade wenn ihnen strafrechtlich nicht mehr
beizukommen ist.
Darin hat die evangelische Kirche zumindest in dem nun bekannt gewordenen
Fall versagt. Ein Missbrauchs-Täter als Seelsorger in der
Jugendstrafanstalt - das ist ein Alptraum. Und der fängt dort an, wo der
Mann wegen nicht näher bezeichneter "Verfehlungen" strafversetzt wird, und
niemand nachhakt, was für Verfehlungen das waren.
In säkularen Organisationen wäre das schwer vorstellbar. Warum haben gerade
Kirchen so riesige Probleme, sich ihren Fehlern zu stellen? Vielleicht,
weil man sich dort eben nicht seinen Schäfchen verantwortlich fühlt,
sondern dem Höchsten. Und mit dem kann man alles im stillen Kämmerlein
regeln.
12 Jul 2010
## AUTOREN
Jan Kahlcke
## ARTIKEL ZUM THEMA
Missbrauch: Kirche ohne Kontrolle
Auch nachdem Vorwürfe gegen ihn bekannt wurden, hatte ein Ahrensburger
Pfarrer dienstlich mit Jugendlichen zu tun. Die Kirche tut sich schwer, das
zu erklären.
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