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# taz.de -- Rechtsextremer Brandanschlag in Zossen: Haupttäter zu unreif für …
> Das Verfahren gegen den Haupttäter des Anschlags auf das "Haus der
> Demokratie" in Zossen wird wegen "mangelnder sittlicher Reife"
> eingestellt. Ermittlungen gegen drei andere laufen weiter.
Bild: Sie zeigen Gesicht: Der Präsident der Akademie der Künste, Klaus Staeck…
Nach dem rechtsextremen Brandanschlag auf das "Haus der Demokratie" in
Zossen mit 200.000 Euro Sachschaden ermittelt die Staatsanwaltschaft noch
gegen drei Tatverdächtige. Gegen eine Person werde wegen Anstiftung zu dem
Brand, gegen zwei weitere wegen Nichtanzeige geplanter Straftaten
ermittelt, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Potsdam am Donnerstag.
Wann die Ermittlungen abgeschlossen werden können, sei noch offen.
Das Gerichtsverfahren gegen den 16-jährigen Haupttäter, der bereits im
Januar wenige Tage nach der Tat ein Geständnis abgelegt hatte, war am
Mittwoch vom Amtsgericht Zossen auf Antrag der Staatsanwaltschaft wegen
mangelnder sittlicher Reife und Einsichtsfähigkeit des Jugendlichen
eingestellt worden, sagte ein Gerichtssprecher in Zossen. Der Jugendliche
sei in ein Heim eingewiesen worden, in dem er bereits zuvor anstelle einer
Untersuchungshaft untergebracht war.
Bei dem 16-Jährigen bestehe "erheblicher Erziehungsbedarf", sagte der
Gerichtssprecher. "Das Erziehungsdefizit wird jetzt nachgeholt." Dem allein
sorgeberechtigten Vater des Jugendlichen sei das
Aufenthaltsbestimmungsrecht für seinen Sohn entzogen und an das Jugendamt
des Landkreises Teltow-Fläming übertragen worden. Bei der dreitägigen
Verhandlung vor dem Jugendschöffengericht waren unter Ausschluss der
Öffentlichkeit mehrere Zeugen und Sachverständige angehört worden.
Ein weiteres Verfahren gegen einen 15-Jährigen wegen Beihilfe zu dem
Brandanschlag habe das Gericht wegen geringer Tatbeteiligung des
Angeklagten ebenfalls eingestellt, sagte der Gerichtssprecher. Die
Bürgerinitiative "Zossen zeigt Gesicht" reagierte mit Unverständnis auf die
Einstellung der Verfahren. Die Initiative sei "erschüttert" über die
Gerichtsentscheidungen, sagte ein Sprecher.
Das "Haus der Demokratie" war im Herbst 2009 von der Bürgerinitiative gegen
Rechtsextremismus eröffnet worden. Zuvor gab es in der Kleinstadt mehrfach
rechtsextreme Vorfälle, darunter auch Morddrohungen. Bei dem Brandanschlag
im Januar wurden das Gebäude und eine Ausstellung über jüdisches Leben
weitgehend zerstört. Zossen gilt als einer der Schwerpunkte der
rechtsextremen Szene in Brandenburg. (epd)
29 Jul 2010
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