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# taz.de -- Kommentar Fehmarnbelt-Querung: Milliardengrab auf der Ostsee
> Das muss man nicht verstehen: Um eine Kleinstadt von 14.000 Autos zu
> entlasten, sind anderswo 3,5 Millionen Euro schon zu viel. Um hier aber
> 10.000 Autos über die Ostsee fahren zu lassen, sollen 5,5 Milliarden
> gerechtfertigt sein.
Bild: Würde nicht mal eine Umgehungsstraße für, sagen wir Bargteheide rechtf…
Man muss nicht immer alles sofort verstehen. Schon gar nicht eine
volkswirtschaftliche Betrachtung zum Thema Fehmarnbelt-Querung: Um eine
Kleinstadt von 14.000 Autos zu entlasten, sind anderswo 3,5 Millionen Euro
schon zu viel. Um hier aber 10.000 Autos über die Ostsee fahren zu lassen,
sollen 5,5 Milliarden gerechtfertigt sein. Ganz richtig: Milliarden.
Und dazu kommen ja auch noch runde 1,8 Milliarden Euro für Straßen und
Schienen an Land - dabei gelten die Verkehrsprognosen ohnehin nur, wenn die
jetzigen Fährverbindungen über den Fehmarnbelt eingestellt und Hunderte
Reederei-Jobs abgebaut werden. Der Kuchen wird nicht größer, nur ein
Hungriger mehr ist am Tisch.
Alle Zeichen deuten auf ein Milliardengrab auf der Ostsee hin. Das Projekt
werde sich nicht refinanzieren, warnt selbst der Bundesrechnungshof. Dass
die Trassen zur und von der Brücke negative Auswirkungen auf den Tourismus
in den Ostseebädern haben könnten, bestreiten maßgebliche Stellen - belegen
möchten sie das nicht. Was aber nicht passieren darf ist, dass hier
staatlich subventioniert Milliarden umverteilt werden - aus den Kassen
schleswig-holsteinischer Badeorte in die dänischer Banken.
Ob volks- oder betriebswirtschaftlich betrachtet, struktur- oder
regionalpolitisch, ökologisch oder verkehrstechnisch: Was da gebaut werden
soll, ist Widersinn in Stahlbeton.
1 Aug 2010
## AUTOREN
Sven-Michael Veit
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Fehmarnbelt-Querung: Brücke nach Dänemark wackelt
Die Bundesregierung schreckt vor den Kosten für die Verkehrsanbindung
zurück. Der Autoverkehr ist zu gering, eine Verlegung der Bahnstrecke weg
von den Ostsee-Bädern könnte zu teuer kommen.
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