# taz.de -- Kommentar Kretschmer und das Schanzenfest: Der Unruhestifter | |
> Kretschmers Ankündigung, das Schanzenfest zwecks Befriedung anmelden zu | |
> wollen, ist und bleibt ein profilneurotischer Auftritt. | |
Bild: Will den Anmelder geben: Klausmartin Kretschmer (r.). | |
Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie manche Personen es schaffen, die | |
Öffentlichkeit an der Nase herumzuführen und sich mit Schwachsinn mediale | |
Aufmerksamkeit zu verschaffen. Zu solchen Künstlern gehört mit Sicherheit | |
der Event-Manager Klausmartin Kretschmer, der zwar formal der Besitzer des | |
Stadtteilzentrums Rote Flora ist, aber seit zehn Jahren nicht das Geringste | |
zu sagen hat und schon gar nichts bewegen kann. | |
Da drohte er Ende letzten Jahres dem schwarz-grünen Senat, wenn sie ihm die | |
Immobilie Flora nicht wieder abkaufe, zu den Wahlen 2012 das Gebäude räumen | |
und das Schanzenviertel brennen zu lassen. Als die Stadt vor wenigen Wochen | |
auf ihn zuging, brüskierte er die Unterhändler und sagte | |
Verkaufsverhandlungen ab, um den Preis nach oben zu treiben. | |
Nach den Querelen um die Anmeldungen des Schanzenfests greift Kretschmer | |
auch erst dann ein, als Senat, Bezirksamt Altona und | |
Schanzenfest-Organisatoren Frieden geschlossen haben, um erneut Unruhe zu | |
stiften. | |
Denn Kretschmer weiß ganz genau, dass die Schanzenviertel-Szene ihn als | |
Veranstalter nie akzeptieren würde. Seine Ankündigung, das Fest zwecks | |
Befriedung anmelden zu wollen, was gar nicht mehr geht, weil der Senat das | |
Fest bereits genehmigt hat, ist und bleibt ein profilneurotischer Auftritt | |
- mehr nicht. | |
25 Aug 2010 | |
## AUTOREN | |
Kai von Appen | |
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organisieren und löst damit Irritationen aus - schließlich will der Senat | |
es dulden. |