# taz.de -- Linkes Festival in Berlin: Besetzer müssen selbst aktiv werden | |
> Senat gibt Organisatoren des Intersquat-Festivals keinen | |
> Veranstaltungsort - wegen Sicherheitsbedenken | |
Bild: Ist auch durch eine Besetzung entstanden: das Hausprojekt in der Kastanie… | |
Das linke Intersquat-Festival steht weiterhin ohne Veranstaltungsgelände | |
da. Am Dienstag scheiterten die letzten Gespräche mit dem Senat und | |
Liegenschaftsfonds. Zuletzt war das Gelände des Alten Schlachthofs am | |
S-Bahnhof Storkower Straße im Gespräch. Man werde sich nun "selbst eine | |
Fläche aneignen", so die Veranstalter. | |
Das Intersquat-Festival will bereits in der nächsten Woche, vom 10. bis 19. | |
September, über Freiräume und selbstbestimmtes Leben in Berlin diskutieren. | |
Insgesamt würden bis zu 1.000 Aktivisten erwartet, darunter 300 aus dem | |
Ausland, erklären die Veranstalter. Geboten werde ein buntes Programm aus | |
Kultur, Diskussionen, Workshops und Aktionen (taz berichtete). Was aber | |
immer noch fehlt, ist ein zentrales Veranstaltungsgelände. Wochenlang waren | |
die Linken auf der Suche - ohne Erfolg. | |
Wie die taz nun aus Senatskreisen erfuhr, wurde dem Intersquat von | |
Verwaltungsseite kein Grundstück zugeteilt, da es "Sicherheitsbedenken des | |
Landeskriminalamts" gebe. Sollte es Randale geben, könne man nicht auch | |
noch als Gastgeber dastehen, hieß es. 2008 hatte es am Rande der "Berliner | |
Freiraumtage" wiederholt Autobrandstiftungen und Farbanschläge gegeben. | |
Sicherheitsbedenken seien bei den Verhandlungen nie Thema gewesen, | |
beschwert sich Eric vom Intersquat-Team. "Schade, dass mit uns nicht offen | |
gesprochen wurde." Das Intersquat sei viel internationaler, viel stärker | |
kultur- und weniger aktionsorientiert als die Freiraumtage. Zudem sei das | |
Festival unkommerziell und thematisiere stadtpolitische Fragen, die die | |
Allgemeinheit beträfen - deshalb hätte sich der Senat um ein Gelände | |
bemühen müssen, so die Veranstalter. | |
"Es fehlt nicht an Platz, sondern am politischen Willen", so Eric. "Denn in | |
dieser Stadt gibt es genug leere Flächen." Nun aber werde man sich selbst | |
ein Gelände "suchen". Wie das konkret aussehen wird, liege in der Hand der | |
Teilnehmer. "Das Intersquat funktioniert nach dem Do-it-yourself-Prinzip", | |
so Eric. "Auch in dieser Frage." | |
1 Sep 2010 | |
## AUTOREN | |
Konrad Litschko | |
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