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# taz.de -- Kommentar Kieler Kulturkürzungen: Bankrott der Kulturpolitik
> Den Verantwortlichen ist es gleichgültig, welche Einsparungen sie
> eigentlich erreichen.
Bild: Zweisprachigkeit? Das sparen sich die Länder lieber.
Das Land Schleswig-Holstein muss sparen - und tut es jetzt sogar. Dass dann
all jene, die es trifft, die eigene Unersetzlichkeit beschwören, ist nicht
ungewöhnlich und ändert wenig an der Unabdingbarkeit des Sparens. Das ist
die eine Wahrheit in der Causa Institut für Niederdeutsche Sprache, dem das
klamme Schleswig-Holstein die Zuschüsse streichen will.
Die andere, interessantere Wahrheit sind die sonderbaren Begleitumstände
des Kürzungsvorhabens. Wie ernst kann man ein Kultusministerium nehmen, das
einen Vertrag aufkündigt, der nur durch zwei Parteien kündbar ist - sich
aber vorher in keinster Weise abstimmt, wie die anderen Vertragspartner
sich dazu stellen werden? Da gibt es nur eine Antwort: den Verantwortlichen
ist es gleichgültig, welche Einsparungen sie tatsächlich erreichen -
Hauptsache, man hat auf dem Papier etwas vorzuweisen.
Das ist die formale Selbst-Disqualifizierung. Die Behörde liefert aber auch
die inhaltliche: Wer einer Institution nach 35 Jahren die Zusammenarbeit
aufkündigt, ohne inhaltliche Gründe zu nennen, hat entweder keine klaren
Richtlinien, nach denen er seine Arbeit ausrichtet. Oder aber er hat so
wenig Respekt für die Arbeit des Gegenübers, dass er es nicht für notwendig
hält. Eine Bankrotterklärung der schleswig-holsteinischen Kulturpolitik ist
beides.
3 Sep 2010
## AUTOREN
Friederike Gräff
## TAGS
Plattdeutsch
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