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# taz.de -- Soziales Musik-Netzwerk: Pannen-Start von Apples Ping
> Eine Million Menschen nutzen Apples neues Musiknetz. Doch neben vielen
> Bugs sind auch die Spammer schon da - und die Facebook-Anbindung klappt
> immer noch nicht.
Bild: Leidet noch unter Kinderkrankheiten: Netzwerk Ping.
Die Pressemitteilung vom Wochenende klang triumphierend: Eine Million
Anwender hätten sich innerhalb der ersten 48 Stunden bei seinem [1][neuen
sozialen Netzwerk] angemeldet, ließ Apple verlautbaren. Ein Drittel der
Nutzer, die die neue iTunes-Version heruntergeladen hätten, so der für die
Multimedia-Software zuständige Manager Eddie Cue, seien auch gleich "Ping"
beigetreten, wie die Apfel-Firma ihr musikorientiertes Community-Angebot
getauft hatte. Bei dem sozialen Netz kann man seine Musikkäufe publizieren,
Rezensionen schreiben und sich über Konzerte und Künstler unterhalten.
Perspektivisch gesehen hat Apple allerdings noch einiges vor: iTunes
insgesamt hat 160 Mal mehr Mitglieder - 160 Millionen, um genau zu sein.
Und von denen müssen erst einmal genügend iTunes 10 installieren, denn ohne
das Programm funktioniert auch "Ping" nicht, über das reguläre Web ist es
nicht zu erreichen.
Zudem ist unklar, wie viele Nutzer wirklich bei "Ping" bleiben. Neben dem
ersten Nutzeransturm musste Apple nämlich bereits am ersten Tag Verbreiter
von Müllnachrichten aus dem Netz werfen. So tauchten auf vielen Seiten
Spam-Kommentare mit Werbung für angeblich kostenlose iPhones auf. Ein
zweites Problem ergab sich mit dem Profil eines angeblichen "Steve Jobs" -
ein cleverer Nutzer hatte sich diesen Namen gesichert, nur um dann bei
zahlreichen Fans als "Freund" im Profil zu stehen. Anschließend änderte er
seinen Namen wieder zurück, so dass viele Nutzer zunächst annahmen, jemand
habe ihren Account gehackt, weil sie plötzlich einen Unbekannten zum Freund
hatten.
Andere Kinderkrankheiten bei "Ping" hängen mit der offensichtlich
notwendigen, allzuschnellen Fertigstellung zusammen. So fand sich
beispielsweise ausgerechnet an der Stelle noch ein Blindtext in einem
Hinweisfenster, an der man seine Ping-Mitgliedschaft kündigte.
Nicht ganz klar ist auch die Frage, wie stark Künstler ihre "Ping"-Profile
pflegen werden. So reicht etwa Lady Gaga vor allem Twitter-Nachrichten zu
dem Apple-Netzwerk durch, von denen anfangs Links und Videos fehlten.
Als bislang recht positiv zu bewerten sind dagegen die
Privatsphären-Einstellungen. So kann man etwa einstellen, dass jeder neue
Freund ("Follower") zugelassen werden muss oder diese Funktion ganz
abdrehen. Auch ist die Kontrolle, wo Name und Foto auftauchen, einfacher.
Allzu freizügige Profilfotos dürfte Apple unterbinden - jedes entsprechende
Bild muss nämlich freigegeben werden.
Was hingegen [2][nach wie vor] fehlt, ist eine Anbindung zu Facebook. Hier
hatte Apple es vor Start von "Ping" nicht geschafft, eine vertragliche
Regelung zu treffen. Bei Facebook fürchtet man, dass die vielen Nutzer zu
viel Last verursachen, während Apple von "nicht annehmbaren Bedingungen"
spricht. Verhandelt wird derzeit weiter. Ursprünglich war geplant gewesen,
dass man per Facebook sehr einfach neue "Ping"-Freunde finden kann.
6 Sep 2010
## LINKS
[1] /1/leben/medien/artikel/1/apple-ganz-unrevolutionaer/
[2] /1/netz/netzoekonomie/artikel/1/facebook-blockt-apples-ping/
## AUTOREN
Ben Schwan
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