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# taz.de -- Runder Tisch gescheitert: Wenig Liebe für die Liebig 14
> Auch der letzte runde Tisch scheitert: Jetzt will das räumungsbedrohte
> Hausprojekt Liebig 14 in die Offensive gehen. 200 Unterstützer
> demonstrieren für die Besetzer - und versprechen "Taten statt Gerede".
Sechsmal trat der runde Tisch zur Liebigstraße 14 zusammen. Sechsmal endete
er ohne Ergebnis. Am Montag scheiterte auch das letzte Treffen zwischen
Bezirk und Hausbewohnern. Damit droht dem Friedrichshainer Hausprojekt
weiter die Räumung. Bewohner und Sympathisanten reagierten darauf mit einer
Demonstration.
Im November 2009 wurde vor Gericht der letzte Mietvertrag der Liebig 14 für
ungültig erklärt. Die 25 Bewohner erwarten seitdem den Räumungsbescheid,
zahlen aber weiter Miete. Seit Januar trafen sich die Hausbewohner mit
Bezirksvertretern und Bürgermeister Franz Schulz (Grüne) zum runden Tisch
in einer Friedrichshainer Kirche. Wer stets fehlte, waren die
Hauseigentümer Suitbert Beulker und Edwin Thöne. So auch am Montag. Nicht
einmal telefonisch waren beide zu erreichen. Auch Hausverwalter Oliver Rohr
gab sich ahnungslos: Er wisse nichts von einem runden Tisch. Ansonsten:
"Kein Kommentar".
"Enttäuschend" seien die Treffen verlaufen, ärgert sich Liebig-Bewohner Tim
Markwardt. Die Eigentümer seien zu keiner Kommunikation bereit gewesen, dem
Bezirk fehle der Wille zu einer politischen Lösung. Bürgermeister Franz
Schulz (Grüne) weist die Kritik an den Senat weiter. Von dort habe es nicht
den nötigen Druck auf die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften gegeben,
als Zwischenkäufer aufzutreten oder Ausweichobjekte für die Bewohner
anzubieten. Schulz kritisierte auch die Eigentümer, die einen Tausch mit
Alternativgrundstücken und ein Kaufangebot einer Stiftung abgelehnt hätten.
"Jetzt kann dem Haus nur noch ein kleines Wunder helfen", so Schulz.
Man gebe die Hoffnung auf eine Rettung nicht auf, so Bewohner Markwardt.
Auszüge habe es noch keine gegeben. Ein Komplettumzug sei kein Thema. "Die
angebotenen Objekte waren gänzlich ungeeignet", so Markwardt. "Wir müssen
jetzt anderweitig Lösungen finden, das Problem mit Aktionen mehr in die
Öffentlichkeit tragen." Als Vorgeschmack gab es am Montagnachmittag eine
Demo für die Liebig 14 durch Friedrichshain. 200 Linke, fast durchweg in
Schwarz, zogen vom Frankfurter zum Kottbusser Tor. "Kein Gerede, nur die
Tat" prangte auf dem Fronttransparent. Die Stimmung zwischen Demonstranten
und Polizisten war gereizt, es kam zu Gewahrsamnahmen.
13 Sep 2010
## AUTOREN
Konrad Litschko
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