# taz.de -- Kopftuchverbot in Praxis: Disziplinarverfahren gegen Arzt | |
> Die Kassenärztliche Vereinigung geht gegen den Arzt vor, der in seiner | |
> Praxis keine Kopftücher, Großfamilien und nicht-deutsch-sprechende | |
> Patienten dulden wollte. Ihm droht Zulassungsentzug. | |
Bild: Dem Arzt der Koptuch tragende Frauen aus seiner Praxis raushaben wollte, … | |
FRANKFURT/MAIN/WÄCHTERBACH dpa | Das Kopftuchverbot in seiner Praxis hat | |
für einen Arzt aus Wächtersbach ein Nachspiel. Die Kassenärztliche | |
Vereinigung (KV) beschloss, gegen den Mediziner aus dem Main-Kinzig-Kreis | |
ein Disziplinarverfahren einzuleiten, wie eine Sprecherin am Donnerstag | |
mitteilte. Auch die hessische Landesärztekammer prüft den Fall, der Anfang | |
September für Aufsehen gesorgt hatte. Der Mediziner hat sich inzwischen für | |
das Verbot entschuldigt. | |
Der Hausarzt hatte in seiner Praxis ein Plakat mit "Spielregeln" aufgehängt | |
und unter anderem Kopftücher verboten. Außerdem weigerte er sich, | |
Großfamilien zu behandeln, und verlangte von seinen Patienten | |
Grundkenntnisse in Deutsch. Das begründete er mit Schwierigkeiten bei der | |
Behandlung muslimischer Patienten. | |
Nun drohen dem Arzt Sanktionen bis hin zum Entzug der Zulassung. In diesem | |
Fall dürfte er keine Kassenpatienten mehr behandeln. Im Zuge des | |
Disziplinarverfahrens muss der Mann bei einer mündlichen Verhandlung einem | |
dreiköpfigem Gremium der Kassenärztlichen Vereinigung Rede und Antwort | |
stehen. Falls das Verfahren nicht eingestellt wird, könnte er auch mit | |
einer Verwarnung oder einer Geldstrafe belegt werden. | |
14 Oct 2010 | |
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