# taz.de -- Auflösung des taz-Rätsels: Denkzeichen für Hit-Hit-Hitler | |
> In Berlin verweisen zahlreiche Mahnmale auf die Brüche der Geschichte, | |
> manche sogar ganz unabsichtlich. Aber worauf spielt diese hier an, fragte | |
> die taz. Hier die Antwort. | |
Bild: An der Wilhelmstraße, Ecke Voßstraße in Berlin-Mitte, wo heute eine ei… | |
Es gibt Themen, die ziehen immer. Ungewöhnlich viele taz-LeserInnen haben | |
sich an [1][unserem kleinen Preisrätsel] aus der gestrigen Ausgabe | |
beteiligt. Woran erinnert unfreiwillig dieses Denkzeichen, das Sie auf dem | |
Foto oben nochmal sehen können?, wollten wir wissen. Vordergründig ist es | |
das Werbebanner eines Supermarkts auf der anderen Straßenseite. Aber in | |
Berlin, wo man kaum einen Meter gehen kann, ohne über historischen Boden zu | |
latschen, geht ja nichts ohne Kontext. Und bei "Hit, Hit, Hit, Hit, Hit, | |
Hit" drängt sich die Antwort förmlich auf. | |
"Na, das kann ja wohl nur ein Hitler-Denkmal sein", mumaßte ein Anwalt. Ein | |
Indiz, aber unpräzise. "Hitlerbunker", hieß es in der allerersten Antwort, | |
die uns ausgerechnet aus Senatskreisen erreichte. Das war nah dran, aber | |
letzlich auch daneben. Der Bunker lag ein paar Meter weiter nordwestlich - | |
wie man auf einer Infotafel an der Getrud-Kolmar-Straße in Rufweite des | |
Holocaustmahnmals nachlesen kann. | |
Tasächlich steht die "Hit Hit Hit"-Fahne in der Wilhelmstraße, an der Ecke | |
zur Voßstraße. Und die korrekte Antwort lautet daher: Hit-Hit-Hitlers | |
Reichskanzlei. Superkorrekt wäre "Palais Borsig", das in einer um ihn herum | |
errichteten Kanzleierweiterung aufging, die zur Wilhelmstraße eigens einen | |
Führerbalkon bekam. Der Hauptbau der Reichskanzlei erstreckte sich entlang | |
der Voßstraße bis zur damaligen Hermann-Göring- und heutigen Ebertstraße. | |
Die schönste Antwort kam aus dem China-Restaurant, das sich heute an der | |
Ecke befindet. Einst habe dort "HIT-lers Reiskanzlei" gestanden, schrieb | |
uns die Geschäftsführerin der "Peking Ente". Gewonnen aber hat nach | |
Losentscheid: Roland Urban. Zwei Freikarten für das Deutsche Historische | |
Museum sind unterwegs. Das zeigt bis Anfang Februar die Ausstellung | |
[2]["Hitler und die Deutschen"]. Mit noch viel mehr historischen | |
Denkzeichen. | |
20 Oct 2010 | |
## LINKS | |
[1] /1/berlin/artikel/1/eine-historische-preisfrage/ | |
[2] http://www.dhm.de/ausstellungen/hitler-und-die-deutschen/index.html | |
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