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# taz.de -- Kommentar SPD und Berlin-Wahlkampf: Kandidat ohne Konzept
> Die SPD vermasselt ihren Wahlkampfauftakt
Bild: Klaus Wowereit (rechts) und Berlins SPD-Chef Michael Müller nach der Kla…
Nach Renate Künast ist Klaus Wowereit samt Berliner SPD in den Wahlkampf
eingestiegen. Es war zu erwarten, dass die Sozialdemokraten auf ihrer
Klausurtagung das Tempo anziehen. Zu bemerken war aber auch: Der Motor
stottert noch gewaltig. Die Losungen "Gute Arbeit schaffen" und "Für
sozialen Zusammenhalt" klingen eher hohl als überzeugend. Die Ankündigung,
dass die Partei wieder mit Spitzenkandidat Wowereit 2011 ins Rennen geht,
ist kaum mehr als ein müder Marschbefehl. Wohin die Reise führt, bleibt
nebulös. Mehr als 30 Prozent der Wählerstimmen, da sieht der Nochregierende
schon klarer, sind für die SPD schwer drin.
Dass es für Wowereit bei der Wahl 2011 nicht einfach werden wird, pfeifen
die Spatzen seit Monaten von den Dächern. Dass der Regierende dies
scheinbar ignoriert und sich schon jetzt zum Wahlsieger ausruft, kann nur
mit seiner Frohnatur, nicht aber mit Vernunft und seinem eigentlich
funktionierenden politischen Instinkt erklärt werden. Denn der Partymeister
ist nicht mehr everybodys darling, zu viele Fehler haben er und die Partei
in den Jahren gemacht. Wowereit und die Berliner SPD haben sich nach der
Ära Schröder einer Revision verschlossen. Ihre soziale und kommunale
Kompetenz ist nicht ausreichend. Zu ungenau ist der Kurs der Partei.
Erneuert sie sich nicht, ist sie die Regierungsverantwortung - zu Recht -
los.
Für Wowereit als Chef im Roten Rathaus wäre es fatal, wenn er nur an den
Mechanismus der Macht glaubt. Dafür ist die coole Künast eine zu starke
Gegnerin. Außerdem: Warum nimmt er die Chance der Herausforderung nicht an
und beweist eigene Kraft? Nur da müsste mehr kommen als auf der Klausur.
24 Oct 2010
## AUTOREN
Rolf Lautenschläger
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Der Regierende Bürgemeister Klaus Wowereit stimmt seine Partei bei einer
Klausurtagung auf den Wahlkampf 2011 ein.
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