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# taz.de -- Kommentar Kulturgipfel: Probleme verlagert
> Die messbaren Erfolge für die Kulturinstitutionen sind zu klein, um
> Triumphgesänge anzustimmen. Bei genauerem Hinsehen entpuppen sich sogar
> die guten Nachrichten als konzeptlose Absichtserklärungen.
Bild: Bleibt, wo sie ist: Seetonne im Altonaer Museum.
Die Freude nach dem Kulturgipfel vom Mittwoch ist verhalten, und das aus
gutem Grund: Zwar haben alle ihren Willen zum Gespräch bekundet, das schon
lange fällig war. Andererseits sind die messbaren Erfolge für die
Kulturinstitutionen zu klein, um Triumphgesänge anzustimmen.
Denn sowohl dem Schauspielhaus als auch der Museumsstiftung wurden die
Kürzungen bloß gestundet. Das verschafft zwar kurzfristig Luft zum Atmen,
ändert aber nichts daran, dass deren Strukturen mittelfristig gefährdet
sind.
Und dass das Altonaer Museum nun doch nicht sofort geschlossen wird ist
eine gute Nachricht - auf den ersten Blick. Schaut man genauer hin,
entpuppt sich auch dies als Absichtserklärung ohne Konzept. Da nämlich die
zugehörige Stiftung keinen Cent weniger sparen muss und 3,5 Millionen, wie
die Betroffenen vorrechnen, für alle Häuser nicht reichen, wird es bald ein
Déjà-vu geben: Dann müssen Museen aus Geldnot geschlossen werden -
vielleicht gar das Altonaer Museum.
Nur, dass diesmal die Museumsstiftung diese Entscheidung treffen wird und
nicht der Kultursenator. Man hat also bloß den Schuldigen ausgetauscht. Für
die Politik ist dies eine angenehme Lösung. Für die Beteiligten ist es
fatal: Denn Museumsleute, die Museen schließen, werden in jedem Fall als
Nestbeschmutzer gelten.
28 Oct 2010
## AUTOREN
Petra Schellen
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Kulturpolitik: Gipfel der kleinen Schritte
Verhaltener Optimismus nach dem runden Tisch: Das Altonaer Museum schließt
vorläufig nicht, Schauspielhaus und Bücherhallen werden entlastet.
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