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# taz.de -- Bundesliga, 10 Spieltag: Die Talfahrt der Traditionsklubs
> Für Stuttgart, Schalke und Gladbach ist die Lage bedrohlich. Nur Köln
> gelang mit dem neuen Trainer Schaefer der Befreiungsschlag. Der BVB ist
> nach dem Erfolg in Mainz wieder top.
Bild: Drückt den ganzen Frust der Schalker aus: Jose Manuel Jurado.
DÜSSELDORF dpa | Borussia Dortmund ist wieder top und hat die
Tabellenführung der Fußball-Bundesliga in meisterlicher Manier
zurückerobert. Mario Götze und Lucas Barrios entschieden das Superduell
beim bisherigen Spitzenreiter FSV Mainz 05 mit 2:0 für den BVB.
Damit sorgte die Elf des ehemaligen Mainzer Trainers Jürgen Klopp für einen
Ligarekord: Nie zuvor startete ein Club mit fünf Auswärtssiegen in eine
Spielzeit. BVB-Schlussmann Roman Weidenfeller wehrte beim Stand von 1:0
einen Foulelfmeter von Eugen Polanski ab. In der zweiten Sonntags-Partie
schlug 1899 Hoffenheim Hannover 96 4:0 und ist neuer Tabellendritter.
Andernorts herrschen Ratlosigkeit und Alarmstimmung: Die Talfahrt der
Traditionsklubs aus Stuttgart, Gelsenkirchen und Mönchengladbach nimmt
bedenkliche Züge an. Alle Hoffnungen der momentan größten Problemfälle auf
eine Trendwende entpuppten sich als Wunschdenken. Anders als zu
Saisonbeginn erwartet, rangieren der VfB, der FC Schalke und die Borussia
nach neuerlichen Niederlagen auf den Abstiegsplätzen. "Wir kommen nicht
vorwärts. Im Gegenteil: Es geht weiter runter", klagte Schalkes
Innenverteidiger Christoph Metzelder nach dem 0:1 gegen Leverkusen.
Beim Revierclub ist die Geduld der Fans aufgebraucht. Die bereits sechste
Saisonschlappe quittierten sie mit einem lauten Pfeifkonzert. Noch immer
wartet der von Felix Magath radikal umgebaute Tabellenzweite der
vergangenen Saison auf einen Heimsieg. Auch die Erfolge in der Champions
League und im DFB-Pokal gaben keine Sicherheit. "Der Einsatz war nicht so,
wie es die Tabellensituation erfordert. Die Spieler sind es nicht gewohnt,
um die letzten Plätze zu spielen", kommentierte Trainer und Manager Magath.
Für den VfB Stuttgart ging der von Jens Keller initiierte Mini-Aufschwung
zu Ende. Beim 0:2 in Wolfsburg kassierte der Nachfolger von Christian Gross
seine erste Niederlage in einem Pflichtspiel. Die großen Personalprobleme
wollte VfB-Sportdirektor Fredi Bobic nicht als Grund für die Schlappe
gelten lassen: "Die Verletzten-Misere ist kein Alibi. Das wird für uns ein
langer Weg."
Noch prekärer ist die Lage bei Altmeister Mönchengladbach. Die Schießbude
der Liga, die bereits 30 Gegentore hinnehmen musste, ging auch im Duell der
zuvor siebenmal sieglosen Krisenclubs in Kaiserslautern mit 0:3 unter. Nach
dem Sturz auf den letzten Tabellenplatz läuten die Alarmglocken. Trotz der
Talfahrt will die Clubspitze an Michael Frontzeck festhalten. "Es gibt
keine Trainerdiskussion", betonte Sportdirektor Max Eberl.
Ein Schritt aus der Krise gelang dagegen dem bisherigen Schlusslicht 1. FC
Köln. Vier Tage nach seinem gelungenen Debüt im DFB-Pokal gegen 1860
München feierte Trainer Frank Schaefer seinen zweiten Erfolg. Dank des 3:2
über den Hamburger SV durch drei Treffer von Milivoje Novakovic verließen
die Kölner die Abstiegsplätze. Deshalb darf Schaefer auf eine
längerfristige Amtszeit hoffen. "Es ist doch völlig klar, dass wir jetzt
nicht über einen Wechsel diskutieren", sagte Manager Michael Meier.
Ebenso ungewohnt wie am Tabellenende ist das Bild an der Spitze. Noch immer
liegen die arrivierten Teams aus München, Hamburg und Bremen weit hinter
dem Führungsduo zurück. Immerhin eröffnete der FC Bayern mit einem 4:2 über
den SC Freiburg die Aufholjagd. "Platz vier interessiert mich nicht", tönte
Präsident Uli Hoeneß, "ich möchte, dass Bayern München am Ende Platz eins
hat, nur das ist entscheidend."
Dagegen erlitten die Bremer auf dem Weg zurück in obere Tabellenregionen
einen herben Dämpfer. Im Anschluss an die 2:3- Heimniederlage gegen
Nürnberg sprach Mittelfeldspieler Torsten Frings deutliche Worte: "Einige
kapieren es einfach nicht, was es heißt, für Werder Bremen zu spielen. Sie
müssen sich darüber klar werden, dass die Situation sehr ernst ist."
Eintracht Frankfurt siegte 3:1 beim FC St. Pauli und holte aus den
vergangenen fünf Spielen 13 Punkte.
1 Nov 2010
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