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# taz.de -- Politische Bildungsreise verliert Programmpunkt: Junge Union traut …
> Eine Kölner Gruppe der JU wollte auf einer geförderten "Bildungsreise"
> das linke Hausprojekt besuchen. Jetzt hat sie den Plan aufgegeben. Die
> Bewohner der Köpi hatten sich schon gefreut.
Bild: Das ehemals besetzte Haus an der Köpenicker Str. 137 in Berlin-Mitte
Der Plan hatte große Wellen in der linken Szene geschlagen: Eine [1][Gruppe
der Jungen Union Köln] (JU) wollte Mitte Dezember auf einer "Bildungsreise"
nach Berlin auch das linke [2][Hausprojekt Köpi] in der Köpenicker Straße
137 in Mitte besuchen. Die geplante Fahrt steht unter dem Titel "Wir fahren
nach Berlin - gegen Linksextremismus". Dafür hatte die
Nachwuchsorganisation der CDU Fördergelder vom Bundesfamilienministerium
beantragt - und auch bekommen ([3][taz berichtete]). Die Opposition des
Bundestages hatte dies scharf kritisiert. Doch jetzt sind die
Jungkonservativen eingeknickt: Der Ausflug in die linke Hochburg Köpi wurde
abgesagt.
"Der Besuch des einst besetzten Hauses war nur mal eine Idee für das
Programm unserer Berlinfahrt, die mittlerweile aus verschiedenen Gründen
verworfen wurde", erklärte Florian Braun, Vorsitzender der JU Köln, am
Montag auf Anfrage der taz. Die Absage stehe aber in keinem Zusammenhang
mit der bisherigen Berichterstattung.
Die Bewohner der Köpi hatten sich schon auf die JUler vorbereitet. "Wer
denkt, er kann hier hereinspazieren wie in einen Zoo, kann sich gern wilde
Autonome kurz vor der Fütterungszeit angucken", sagte Sandra, die in dem
Haus wohnt, für das es seit 1994 Mietverträge gibt.
Vielleicht kommen die beiden politischen Lager doch noch zusammen. Am 17.
Dezember findet ein [4][Punkkonzert] im AGH, dem Konzertraum der Köpi,
statt. Prinzipiell würde es Florian Braun nicht ausschließen, auch mal ein
Bier in der Köpi zu trinken. Man habe das Abendprogramm aber noch nicht
geplant. "Ob die JU mit uns Spaß haben wird, wissen wir nicht. Wir können
uns aber vorstellen, dass wir mit denen unseren Spaß haben", entgegnet
Sandra.
Eine ähnliche Bildungsfahrt der JU Duisburg Anfang Oktober war bereits in
Besäufnis und Randale geendet. Damals zogen es die jungen Konservativen
vor, sich zu betrinken, anstatt das Holocaustmahnmal zu besuchen. Dem
damalige Vorsitzenden wurde danach vorgeworfen, betrunken im Hostel
randaliert zu haben - kurz darauf trat er zurück.
30 Nov 2010
## LINKS
[1] http://www.junge-union-koeln.de/20101117295/oben/berlin-wir-fahren-nach-ber…
[2] http://www.koepi137.net/
[3] /1/politik/deutschland/artikel/1/reise-ins-linksextreme-berlin/
[4] http://www.koepi137.net/eventskonzerte.php
## AUTOREN
Simon Poelchau
## ARTIKEL ZUM THEMA
Steuergeschenk für Junge Union: Reise ins linksextreme Berlin
Die Junge Union Köln fährt nach Berlin, besichtigt besetzte Häuser und geht
in Clubs. Finanziert wird alles vom Programm gegen Linksextremismus des
Familienministeriums.
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