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# taz.de -- Integrationsmedaille für Turgut Altug: Ökologie auf türkisch
> Turgut Altug hat die bundesweit erste Umweltorganisation für Migranten
> gegründet. Jetzt bekommt er eine Integrationsmedaille der Regierung.
Bild: Engagiert und ausgezeichnet: Turgut Altug.
BERLIN taz | Der grüne Bundestagsabgeordnete Mehmet Kilic kennt viele, die
sich für Integration einsetzen. "Aber das Engagement von Turgut Altug ist
außergewöhnlich, weil es nicht in einem der klassischen Problemfelder ist",
sagt Kilic.
Altug, der mit 27 Jahren für ein Aufbaustudium aus der Türkei nach
Deutschland kam, ist heute 45 Jahre alt und promovierter
Agrarwissenschaftler. Seit Jahren versucht er, EinwandererInnen für
Energiesparen, Mülltrennung und ökologische Ernährung zu gewinnen. Dazu hat
er vor zwei Jahren in Berlin-Kreuzberg das Türkisch-Deutsche Umweltzentrum
gegründet, die bundesweit erste Umweltorganisation für Migranten.
Für sein Engagement war Altug 2009 für den Panterpreis nominiert, den die
taz jährlich vergibt. Jetzt bekommt er – auf Kilic' Vorschlag – eine der
acht Integrationsmedaillen, die die Integrationsbeauftragte der
Bundesregierung, Maria Böhmer (CDU), am Mittwoch verleiht. Mit den
Medaillen werden auf Vorschlag der Bundestagsfraktionen Menschen
ausgezeichnet, die sich besonders um Integration verdient gemacht haben.
"Migranten wurden früher von Umweltschutzorganisationen gar nicht
angesprochen", sagt Altug. "Dabei sind Klimaschutz und Ernährung wichtige
Integrationsfelder." Dafür wirbt Altug, der Mitglied der Grünen ist, seit
Jahren in Kitas und Schulen. Gemeinsam mit der Verbraucherzentrale lädt er
türkische Vereine zum Klimafrühstück.
2008 hat Altug den interkulturellen Garten initiiert, die 200 Quadratmeter
große Fläche wird von 14 Einwandererfamilien gemeinsam ökologisch
bewirtschaftet. Die Medaille ist Altug zweitrangig. "Die Anerkennung ist
wichtig."
Ähnlich sieht es der grüne Abgeordnete Kilic: "Gerade in einer Zeit, wo so
negativ über Integration diskutiert wird, ist es es gut, wenn positive
Beispiele gewürdigt werden." Natürlich sei auch die Verleihung der
Medaillen Symbolpolitik, für die er Böhmer häufig kritisiert.
"Problematisch ist Symbolpolitik doch nur, wenn es dabei bleibt. Bei Frau
Böhmer ist das leider häufig der Fall."
1 Dec 2010
## AUTOREN
Sabine am Orde
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