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# taz.de -- Hamburger FDP-Spitzenkandidatin Katja Suding: Mit Abendkleid und Fr…
> Seit dieser Woche hängen Plakate von der FDP-Spitzenkandidatin zur
> hamburgischen Bürgerschaftswahl. Katja Suding ist für billige Kitas und
> gegen Ché-Guevara-T-Shirts.
Bild: Katja Suding tritt im Wahlkreis Blankenese an.
Wenn man nichts zu verlieren hat, fällt einem vieles leichter. Das mag sich
auch die Spitzenkandidatin der notorisch erfolglosen Hamburger FDP gedacht
haben. Als sich die Bundespartei zum Dreikönigstreffen in Stuttgart traf,
nutzte Katja Suding die Aufmerksamkeit für Parteichef Westerwelle. Als
seine Tischdame verbrachte sie den traditionellen Ball. Zur Sicherheit trug
die zierliche Frau dabei ein Abendkleid, das fast den gesamten Rücken
aussparte. Spätestens jetzt fragten sich die umstehenden Journalisten: Wer
ist Katja Suding?
Das Interesse kann die 35-Jährige gut brauchen. Die FDP ist ausgerechnet in
der liberalen Hansestadt kaum verwurzelt. In den vergangenen 33 Jahren war
die Partei nur 10 Jahre in der Bürgerschaft vertreten. Seit 2004 ist sie
nicht im Stadtparlament. Nun will die Kommunikations- und
Politikwissenschaftlerin - in einer der größten Krisen der Bundespartei -
die ohnehin schwächelnde FDP über die Fünfprozenthürde hieven. Sie setzt
dabei auf die Schwäche der CDU.
Seit Ole von Beusts Rücktritt fehlt der Union ein sympathisches Gesicht,
das die liberalen Traditionen des Stadtstaats verkörpert. Die Kandidatin im
Wahlkreis Blankenese will "enttäuschte CDU-Wähler" gewinnen. Doch dafür
muss sie erst einmal bis zur Wahl am 20. Februar bekannt werden. Mit
Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) besuchte Suding am Freitag
ein Kinderkrankenhaus. Seit dieser Woche werben Plakate für sie, auf denen
die Kandidatin im Friesennerz zu sehen ist sowie der Spruch "Positiv
denken, positiv handeln".
Diese Aufforderung gilt auch für ihre skeptischen Parteifreunde. Diese
kürten ihre finanz- und haushaltspolitische Sprecherin mit nur 67 Prozent
der Stimmen zur Spitzenkandidatin.
Anders als im Bund gibt sich die FDP in Hamburg offen für Koalitionen mit
der erstarkten SPD. Parteichef Westerwelle lässt ihr freie Hand. Im
Wahlkampf plädiert Suding, Mutter zweier Söhne, für bessere frühkindliche
Bildung und die Rücknahme der Kitagebührenerhöhung. Damit ist ihre Truppe
anschlussfähig an alle anderen Parteien. Nur mit einer Forderung wird sie
nicht durchdringen. Auf ihrer Facebook-Seite ist unter "Interessen"
aufgelistet: "Che-Guevara-T-Shirts zu Putzlumpen!"
15 Jan 2011
## AUTOREN
Matthias Lohre
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