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# taz.de -- Kommentar Mittelplate: Wo Erdöl und Profite sprudeln
> In einem Weltnaturerbe darf keine Nutzung von Ressourcen erfolgen.
> Eigentlich. Aber in der schnöden Realität stehen Tatsachen oft im
> Widerspruch zur reinen Lehre.
Bild: Am Rand vom Sand: Die Ölplattform Mittelplate droht unterspült zu werde…
Natürlich darf in einem Nationalpark kein Öl gefördert werden. Eigentlich.
Und in einem Weltnaturerbe darf keine Nutzung von Ressourcen erfolgen. Auch
eigentlich. Aber in der schnöden Realität stehen Tatsachen oft im
Widerspruch zur reinen Lehre. So ist es auch im Fall der Mittelplate im
schleswig-holsteinischen Wattenmeer.
Erdöl und Profite sprudeln dort, und deshalb ist es kaum zu erwarten, dass
dem Betrieb im aktuellen Planverfahren die Stilllegung droht. Die Frage, ob
die Betonierung von Wattflächen eine Reparatur oder eine Ergänzung ist oder
eine Neuversiegelung von Naturraum darstellt, werden Juristen eindeutig zu
beantworten wissen - im Sinne der Besitzstandswahrung.
Denn schließlich ist die Konzession für die Ölförderung im vorigen Mai
vorzeitig um 30 Jahre verlängert worden - von eben dem Bergbauamt, das nun
die Anhörung hinter den Dithmarscher Deichen durchführt. Aber gewiss ist
diese Laufzeitverlängerung für fossile Energieproduktion kein Grund, nun
Befangenheit zu vermuten.
Das tatsächliche Problem liegt darin, dass die Unesco Ausnahmen zulässt.
Die Mittelplate ist ebenso wenig wie die Schifffahrtswege von Elbe und
Weser Teil des Weltnaturerbes. Denn ohne diese Ausnahmen wäre der ganze
große Rest des Wattenmeeres nicht geschützt worden.
So ist sie eben, die schnöde Realität.
18 Jan 2011
## AUTOREN
Sven-Michael Veit
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