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# taz.de -- Korruptionsverdacht gegen Pharmafirma: Schmiergelder für Ärzte?
> Gegen die Pharmafirma Oncosachs wird wegen Korruption ermittelt: Ärzte
> sollen für Medikamenten-Bestellungen bei dem Leipziger Unternehmen hohe
> Summen erhalten haben.
Bild: Oncosachs wollte wohl nicht auf Pillenhaufen sitzen bleiben - und hat den…
DRESDEN/LEIPZIG/BERLIN dpa/sn/taz | Die Generalstaatsanwaltschaft Dresden
ermittelt wegen banden- und gewerbsmäßiger Bestechung sowie
Steuerhinterziehung gegen die Pharmafirma Oncosachs in Leipzig.
"Hintergrund ist eine Strafanzeige, wir stehen aber noch am Anfang", sagte
der Leiter der Integrierten Ermittlungseinheit INES, Oberstaatsanwalt
Wolfgang Schwürzer, am Samstag der Nachrichtenagentur dpa. Es gehe um
mehrere Beschuldigte. In der vergangenen Woche wurden zehn Firmen,
Apotheken und Wohnungen in Leipzig durchsucht. Die Behörde prüft laut
Schwürzer auch eine Ausweitung der Ermittlungen gegen Bestochene,
möglicherweise Ärzte.
Einem Bericht auf SPIEGEL ONLINE zufolge wurden einem Berliner Krebsarzt
nach eigenen Angaben im vergangenen September 50 Euro pro
Chemotherapie-Infusion zugesagt, wenn er seine Medikamente bei Oncosachs
bestellt - bei zehn Behandlungen am Tag wäre der Arzt so auf einen
jährlichen Nebenverdienst von 90.000 Euro gekommen. Oncosachs gehöre ebenso
wie die Firma Promedkos, die Ärzte im Rahmen von Studien honoriert, dem
Leipziger Apotheker Uwe Krasselt. Geschäftsführer Mathias Krasselt sagte
dem SPIEGEL, dass keine Schmiergelder an Ärzte gezahlt wurden und Promedkos
seriös arbeite. Er vermutet konkurrierende Berliner Apotheker hinter den
Verdächtigungen. Für Zweifel an der Darstellung Krasselts sorgt allerdings
ein von SPIEGEL ONLINE angeführtes internes Promedkos-Dokument: Dort soll
für Ärzte eine Vergütung von 50 Euro pro Infusion festgeschrieben sein.
24 Jan 2011
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