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# taz.de -- Kommentar Junges Schauspielhaus: Vielfalt wird zum Bumerang
> Da erfindet ein Intendant eine neue Sparte auf Kosten der experimentellen
> Nebenbühne. Was tun, wenn dieses Jugendtheater gut läuft - ein neuer
> Intendant aber trotzdem Raum für Experimentelles verlangt?
Bild: Will in Ruhe sondieren: Karin Beier.
Jeder Intendant macht alles neu - vom Schriftzug bis zum Ensemble. Das ist
guter Brauch an Theatern, die so nie zum angestaubten Evergreen-Label
werden. Das ist erfrischend, das ist auch anstrengend, aber das bereichert
die zugehörigen Städte.
Doch diese Tradition kann zum Bumerang werden. Dann nämlich, wenn - wie in
Hamburg geschehen - ein Intendant eine neue Sparte erfindet: das Junge
Schauspielhaus, ein hochkarätiges Jugendtheater, das er aus dem Etat des
Großen Hauses finanziert. Und wenn er dieser neuen Sparte die Räume der
Experimentierbühne gibt, die somit faktisch tot ist.
Läuft das Jugendtheater nämlich gut - wie in Hamburg -, und der nächste
Intendant will den Raum trotzdem für Experimentelles zurückhaben, müsste
man sehr plötzlich neuen Raum und neues Geld bekommen.
Dies hat die Stadt Hamburg, die ihrem Schauspielhaus noch im Herbst so viel
wegnehmen wollte, dass die Jugendsparte draufgegangen wäre, inzwischen
verstanden. Eine Klausel zum Erhalt des Jungen Schauspielhauses steht im
Vertrag der avisierten neuen Intendantin Karin Beier.
Wie diejenigen, die Hamburg nach den Wahlen am 20. Februar regieren, diese
Ideen umsetzen wollen, ist unklar. Denn de facto muss der
Schauspielhaus-Etat nicht nur geschont, sondern sogar erhöht werden. Das zu
versprechen traut sich derzeit aber niemand.
28 Jan 2011
## AUTOREN
Petra Schellen
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Hamburgs Junges Schauspielhaus: Flaggschiff bleibt
Auch unter einer neuen Intendanz bleibt das Jugendtheater, sagen Hamburgs
Kultursenator und Kandidatin Karin Beier. Eine Experimentierbühne soll es
dennoch geben. Wie das gehen soll, ist noch unklar.
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