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# taz.de -- FC Bayern besiegt Mainz 05: Stabil und labil
> Beim 3:1-Sieg in Mainz stellen Arjen Robben und Franck Ribéry erneut ihre
> Bedeutung für den FC Bayern unter Beweis. Die unsichere Abwehr profitiert
> indes vom Gegner.
Bild: Faust des Sieges: Arjen Robben bejubelt ein Tor seiner Kollegen.
MAINZ taz | Samstagnachmittag hatte der Unternehmerstammtisch Mainz-Kastel
einen prominenten Referenten zu Gast. Ab 13.00 Uhr sprach Uli Hoeneß in der
Witz 10 (kein Witz) zum Thema: ein mittelständisches Unternehmen, der FC
Bayern München. Hoeneß berichtete launig über die Erfolgsgeschichte seines
Fußballvereins in den letzten 30 Jahren. Am Abend dann sagte der Präsident
der Bayern ein paar Kilometer weiter im Mainzer Stadion am Bruchweg nichts
mehr; jedenfalls nicht in Kameras oder vor Journalisten mit Kugelschreibern
in der Hand.
Der FC Bayern hatte 3:1 beim FSV Mainz 05 gewonnen und Hoeneß verließ zwar
wortlos, aber lachend und augenscheinlich bester Laune die Katakomben. Spät
abends durfte dann Christian Nerlinger, der Hoeneß-Nachfolger auf dem
Managerposten, im ZDF-"Sportstudio" zur Lage der Bayern sprechen. Er
erklärte: "Die Mannschaft macht einen stabilen Eindruck."
Die Bayern stabil? Nächsten Mittwoch müssen die Münchener im
Achtelfinal-Hinspiel der Champions League bei Inter Mailand beweisen, wie
stabil die von Nerlinger ausgerufene Stabilität tatsächlich ist. In Mainz
brillierten die Münchner zwar in der Offensive und erzielten immer genau
zum richtigen Zeitpunkt ihre Tore: Bastian Schweinsteiger mit seinem ersten
Kopfballtreffer im 239. Bundesligaspiel zur frühen Führung (9.), Thomas
Müller kurz nach der Pause (50.) und Mario Gomez mit seinem 18.
Saisontreffer (77.). Doch in der Defensive gestatteten die Bayern den
Mainzern vor allem in der ersten Halbzeit so viele Gelegenheiten zu
Treffern wie die Mainzer ihnen.
Doch weil die Nullfünfer schon seit langem kaum noch Tore schießen, konnten
die Münchener die Führung in die Pause retten. Die Mainzer stellten den
Münchnern mehrere "Denkaufgaben" personeller und taktischer Art, so Mainz
Trainer Thomas Tuchel. Doch mal ehrlich: Spielern wie Arjen Robben, der
zwei Tore vorbereitete, oder Franck Ribéry, der "Weltklasse" (Nerlinger)
spielte, ist es ziemlich egal, ob sie nun gegen Christian Fuchs oder
Radoslav Zabavnik als Gegenspieler ihre Show abziehen.
Mit Ribéry und Robben auf dem Platz, das ist keine neue, aber in Mainz
atemberaubend aufgeführte Erkenntnis, verfügen die Bayern über zwei der
besten Flügelspieler der Welt. Vor allem Robben scheint unersetzlich, in
seinen 29 Bundesligaspielen war er an 30 Toren der Bayern beteiligt. Die
Münchner müssen auch deshalb ein Fernglas auspacken, um die Dortmunder in
der Liga im Blick zu behalten, weil Robben die Vorrunde verletzt
ausgefallen war.
Der Verweis auf die Abhängigkeit der Mannschaft von Robben und Ribéry
ärgert zwar die Mitspieler, aber der Einsatz der zwei macht auch die
anderen Profis besser. Schweinsteiger kann wieder im zentralen defensiven
Mittelfeld und Müller wieder im zentralen offensiven Mittelfeld spielen -
auch dadurch gewinnt das Spiel der Bayern deutlich an Qualität.
20 Feb 2011
## AUTOREN
Tobias Schächter
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