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# taz.de -- Kommentar Iran-Film auf der Berlinale: Beistand für iranische Kün…
> Der Film "Nader und Simin, eine Trennung" von Asghar Farhadi zeigt die
> Vielfalt des Iran. Seine Auszeichnung mit dem Goldenen Bären ist ein
> Signal nach Teheran.
Bild: Ob der richtige Durchblick hilft: Irans Präsident Ahmadinedschad.
Die Bedeutung der Aufmerksamkeit, die die diesjährige Berlinale dem Iran
widmete, geht weit über eine Huldigung des iranischen Films hinaus. Die
Außenwelt wird wieder einmal feststellen, dass der Iran nicht identisch ist
mit dem dort herrschenden Regime. Der mit dem Goldenen Bären ausgezeichnete
Film von Asghar Farhadi "Nader und Simin, eine Trennung" zeigt die Vielfalt
einer Gesellschaft, die nach Freiheit und Selbstbestimmung durstet, die
trotz permanenter Unterdrückung und Bevormundung lebendig und kreativ
Widerstand leistet.
Das Regime in Teheran wird wohl wieder einmal bestätigt bekommen, dass der
Versuch von nun mehr als dreißig Jahren, das Land zu islamisieren und dem
Volk die eigene Auffassung vom Leben und Moral aufzuzwingen, gescheitert
ist. Selbst die härtesten Repressionen, langjährige Gefängnisstrafen und
Berufsverbote, Schauprozesse und Hinrichtungen vermögen nicht, den Ruf nach
Freiheit zu ersticken.
Allmählich wird auch im Iran registriert, welche wichtige Rolle Literatur,
Kunst und Kultur spielen. "Wir haben uns zu lange mit der Politik
beschäftigt und die viel größere Gefahr, die von der Kultur ausgeht, nicht
bemerkt", sagte kürzlich ein Staatssekretär im Kultusministerium. So wurden
in den letzten Monaten die Repressionen besonders verschärft.
Eine rigorose Zensur, das Verbot kritischer Filme, Bücher und Zeitungen
sollen die Gefahr einer "sanften Revolution" eindämmen. Ob das Regime durch
solche Maßnahmen die Künstler zum Schweigen zwingen kann, hängt auch von
der Außenwelt ab.
Das iranische Volk braucht eine Rückendeckung aus dem Ausland. Die
Aufmerksamkeit, die bei der Berlinale den Filmemachern zuteil wurde, wird
sicherlich die Kulturschaffenden im Iran ermuntern, weiterzumachen.
20 Feb 2011
## AUTOREN
Bahman Nirumand
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Preisverleihung bei Berlinale: Mit besten Grüßen nach Teheran
"Nader und Simin, eine Trennung", der Beitrag des iranischen Regisseurs
Asghar Farhadi, erhält wie erwartet den Goldenen Bären. Der Rest des
Wettbewerbs war reichlich fade.
Preisverleihung bei Berlinale: Goldener Bär für iranischen Spielfilm
Ein goldener und zwei silberne Bären für "Nader und Simin, Eine Trennung".
Der Film des iranischen Regisseurs Asgar Farhadi ist der große Sieger des
Berlinale-Wettbewerbs.
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