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# taz.de -- TIPPS UND EVENTS: Neues von der ITB
> DieTourismusmesse Berlin unterzeichnet Kinderschutzkodex, Kreuzfahrt
> boomt und spricht neue Zielgruppen an. Vorsicht bei Internet Bewertung
> von Hotels.
Bild: Tourismus bringt Entwicklung – Entwicklungsminister Niebel auf der Tour…
Soziale Verantwortung im Tourismus zu übernehmen: Diesem Thema widmet sich
die Internationale Tourismusbörse Berlin auch in diesem Jahr. Und zur
Verantwortung bekennt sich die Messe jetzt auch konkret: mit der
Unterzeichnung des Verhaltenskodex zum Schutz von Kindern vor sexueller
Ausbeutung im Tourismus.
Bisher haben rund 1.000 Reiseunternehmen, Touristikverbände und Hotelketten
– hauptsächlich als Mitglieder des Deutschen Reiseverbandes (DRV) – den
Verhaltenskodex unterzeichnet. „Die Teilnahme der größten Tourismusmesse
der Welt bietet dem Thema jetzt eine viel größere Öffentlichkeit“, sagt
Mechthild Maurer, Geschäftsführerin der Ecpat Deutschland e. V. (End Child
Prostitution, Pornography and Trafficking of Children), auf der Messe.
Unternehmen, die den Kodex unterzeichnen, müssen eine Firmenphilosophie
entwickeln, die sich mit der Bekämpfung der sexuellen Ausbeutung von
Kindern auseinandersetzt; die Sensibilisierung und Schulung der
Beschäftigten und Kunden sowie ein jährlicher Fortschrittsbericht gehören
ebenso dazu.
Damit sowohl Reisende als auch Angestellte in Touristikunternehmen auf das
Thema Kinderschutz vorbereitet werden, hat die Ecpat sogar ein spezielles
E-Learning-Programm entwickelt: Der kostenlose Kurs ermöglicht es, sich
Schritt für Schritt in der Umsetzung des Verhaltenskodex zu schulen.
Auf zu neuen Ufern
Der Boom bei Kreuzfahrten hält weiter an und die Nachfrage scheint
ungebrochen. Laut aktueller Studie des Deutschen Reiseverbandes (DRV) haben
2010 im Vergleich zum Vorjahr 18,9 Prozent mehr Deutsche eine Kreuzfahrt
gebucht. Über 1,6 Millionen Gäste aus der Bundesrepublik sind im
vergangenen Jahr an Bord gegangen. Dabei scheint das Potenzial lange noch
nicht ausgeschöpft zu sein.
Inzwischen zeichnet sich mit Themenkreuzfahrten ein neuer Trend ab. Neben
Heavy-Metal-Törn oder Golfsport an Bord setzen Reedereien zunehmend auch
auf Familien als Zielgruppe. So auch die Reederei Disney Cruise Line. Das
größte jemals in Deutschland gebaute Schiff, die „Disney Dream“, ist
bereits auf Tour in der Karibik. Neben ihr gibt es zwei weitere
Disney-Schiffe, ein viertes befindet sich bereits im Bau. An Bord erlebt
der Gast nicht nur Mickey & Co live, sondern das Schiff steuert auch die
konzerneigene Privatinsel Castaway Cay in den Bahamas an. Längst sind die
Schiffe keine Fortbewegungsmittel nur für ältere Menschen. Mittlerweile
werden für jede Altersklasse das entsprechende Programm und Unterhaltung
geboten. Außerdem ist eine Schiffsreise nicht mehr nur etwas für Reiche,
sondern auch für Normalverdiener. Wer sich nicht sicher ist, ob eine
Kreuzfahrt tatsächlich das Richtige ist, kann das bei einer Minikreuzfahrt
von drei oder vier Tagen Dauer testen.
Die IIlusion der Bewertung
TripAdvisor, Holidaycheck und nun auch Google Places – die Qualität eines
Hotels wird immer stärker in der Öffentlichkeit diskutiert. Und natürlich
ist alles authentisch, denn schließlich sind es ja die Endverbraucher, die
ihre Stimmen abgeben. Oder? Die Zweifel daran sind berechtigt.
Hotelrankings sind undurchschaubar.
Die Hotellerie jedenfalls ist skeptisch. Es fehle ihr an Fairness und
Transparenz, die Kriterien für das Ranking seien undurchsichtig und die
Kooperationsbereitschaft nicht immer wie gewünscht, kritisiert der
Geschäftsführer des Hotelverbandes Deutschland (IHA), Markus Luthe. Die
Bewertungsportale kommen nicht gut weg. Kommentar- und Bewertungsfunktionen
gebe es, damit eventuell unfaire Bewertungen mit einer Gegendarstellung
ausgeglichen werden könnten. Und Filter und manuelle Tests, um zu prüfen,
ob sich nicht doch eine gefälschte, gekaufte oder von der Konkurrenz
geschriebene Bewertung eingeschlichen hat. Es bleibt jedoch offen, ob diese
Maßnahmen wirklich erfolgreich sind.
Denn wie soll dies auch nachgeprüft werden? TripAdvisor versucht, mit
beeindruckenden Zugriffszahlen den Erfolg zu stützen – jedoch vollkommen
ungeachtet der Tatsache, dass diese ja nur den Erfolg der Website, nicht
aber die Qualität der Bewertungen beweisen. Ohnehin ahnen viele Verbraucher
nichts von der Kritik. TripAdvisor macht ein Geheimnis aus seinen
Ranking-Kriterien, Holidaycheck legt im Gegensatz dazu besonderen Wert auf
Transparenz. Aber was genau dahinter steckt, bleibt dennoch offen. Und
Google? Nach den Eskapaden mit Google Street View und dem fehlenden
Datenschutz reißt die Kritik nicht ab. Bewertungen von TripAdvisor zum
Beispiel scheinen einfach kopiert und aus dem Zusammenhang gerissen,
rufschädigende Bewertungen mit großer Beliebtheit hoch ins Ranking
gestellt. Auf einen Nenner werden die Beteiligten wohl nicht kommen.
Und die Verbraucher? Viele haben großes Vertrauen in die Bewertungsportale
und betrachten diese als eine wichtige Entscheidungshilfe. Doch rätselhafte
Rankings, von schwarzen Schafen erkaufte Bewertungen oder von der
Konkurrenz zur Geschäftsschädigung geschriebene Bewertungen führen auch die
Verbraucher in eine missliche Lage: Sie können leicht getäuscht werden.
16 Mar 2011
## TAGS
Tourismus
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