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# taz.de -- Jupp Heynckes verlässt Leverkusen: Rente oder FC Bayern
> Jupp Heynckes verlässt Bayer Leverkusen und sagt, das habe nichts mit dem
> Interesse des FC Bayern zu tun. Im Juli soll Robin Dutt die Werkself
> übernehmen.
Bild: Heynckes wohin? In der BayArena in Leverkusen wird er nächstes Jahr nich…
Gesprochen wurde am Montag nicht mehr viel. Der Bundesligist Bayer 04
Leverkusen und sein Trainer Jupp Heynckes (65) kommunizierten via
Pressemitteilungen, deren wichtigste Fakten diese sind: Heynckes, der 2009
nach Leverkusen kam, verlässt den Klub zum Saisonende. "Herr Heynckes hat
uns mitgeteilt, dass er für ein weiteres Jahr nicht zur Verfügung steht",
ließ sich Leverkusens Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser zitieren.
Schon Anfang März informierte der Coach den Verein über seinen Abschied, er
wollte es aber erst nach den wichtigen Spielen in Mainz und gegen Schalke
publik machen. Neuer Bayer-Trainer wird der Freiburger Robin Dutt (46). Er
erhält einen einen Vertrag für zwei Jahre.
Offiziell ist die Welt in Leverkusen nach den wochenlangen Spekulationen
wieder in Ordnung – aber eben nur offiziell. Die Wahrheit ist, dass sich
Heynckes, der lange Zeit wie der ideale Bayer-Coach ausgesehen hatte, durch
seine Hinhaltetaktik in Leverkusen keine Freunde geschaffen hat. Schon im
Herbst wollte Bayer mit ihm verlängern.
Der Niederrheiner, der im Mai 66 wird, erbat sich jedoch Bedenkzeit. Seine
Ansage lautete, entweder gehe er in Rente oder er bleibe in Leverkusen. Die
Spatzen pfeifen nun von den Dächern, dass Heynckes den Ruhestand um zwei
Jahre verschieben und stattdessen im Sommer zum FC Bayern München
zurückkehren wird, dessen Coach er schon von 1987 bis 1991 war.
## Keine Zusage in München
Heynckes gab dazu am Montag eine persönliche Mitteilung heraus, in der er
zwar bestätigt, dass ihn die Münchner für zwei Jahre verpflichten wollen,
aber: "Es gibt weder eine Zusage von mir, noch haben bisher
Vertragsverhandlungen mit dem FC Bayern stattgefunden", teilte er mit.
Interessant ist auch, wie Heynckes seinen Abgang begründet.
Dazu schrieb er: "Der Umdenkprozess setzte bei mir in den ersten Wochen der
Rückrunde ein, Bayer 04 war darüber informiert. Die Entwicklung hat weder
private noch gesundheitliche Gründe, sie fiel auch unabhängig von der
Entwicklung in München."
## Ist die Causa Ballack schuld?
Man muss die Gründe für Heynckes Entscheidung also in Leverkusen suchen.
Und natürlich liegt es nahe, darauf zu tippen, dass Heynckes der Wirbel um
Michael Ballack nachhaltig verstimmt hat. Der 34-jährige "Capitano" kehrte
im vergangenen Sommer nicht auf Wunsch des Trainers zur Werkself zurück,
bei der er Anfang des Jahrtausends zum Star aufgestiegen war. Die
Bayer-Konzernmanager hatten sich in die Idee verliebt, den berühmten Mann
heim nach Leverkusen zu holen. Dafür stockten sie sogar den Spieleretat
auf.
Jugendförderer Heynckes, der mit divenhaften Profis schon immer seine
Probleme hatte, war von Beginn an nicht begeistert. Als er später ständig
Fragen zu Ballack und dessen Rolle im Team beantworten musste, reagierte er
häufig sauertöpfisch. "Gibt es eigentlich kein anderes Thema", schimpfte er
ein ums andere Mal.
Ballacks Vertrag läuft bis 2012, wahrscheinlich wollte sich Heynckes nicht
weiter mit dem Theater um den Star belasten. Wie der Trainer allerdings
beim FC Bayern bestehen will, bei dem sich die launischen Diven
traditionell tummeln, ist eine interessante Frage. Möglicherweise stimmt es
ja tatsächlich, dass Heynckes den Münchnern noch keine Zusage gegeben hat.
21 Mar 2011
## AUTOREN
Christiane Mitatselis
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