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# taz.de -- Kommentar Rote Flora Protest: Der Tisch ist rund
> Kretschmer hat sich um den Frieden in der Stadt vor zehn Jahren verdient
> gemacht, doch jetzt spielt er mit dem Feuer. Eine gute Lösung kann es nur
> geben im Konsens von Eigentümer, Flora und Stadt.
Bild: Ladenhüter am Hafenrand: Die Riverkasematten fanden bei der Zwangsverste…
Niemand hat ein Interesse daran, dass im Schanzenviertel wieder die Hütte
brennt. Die abgefackelten Mülleimer bei den alljährlichen Maifestspielen
samt Löscheinsatz der Wasserwerfer sind genug des Rituals. Ein Auflodern
des alten Konfliktes muss genauso verhindert werden wie die Entzündung
eines neuen.
Zwar sind die Interessen des Eigentümers Klausmartin Kretschmer
nachvollziehbar. Es ist auch vollkommen unangemessen, ihn mit dem Hinweis
auf Verträge, die er unterschrieb, zu verspotten. Kretschmer hat sich um
den Frieden in der Stadt vor zehn Jahren - auf dem Höhepunkt der
aufgeheizten Debatten über innere Sicherheit - verdient gemacht.
Die Privatisierung der Flora entzog diese damals den Räumungsträumen von
Schwarz-Schill. Seitdem herrscht dort eine weitgehende Ruhe, die dem ganzen
Viertel gut tut.
Vollkommen unangemessen ist aber auch, dass Kretschmer mit seinen
Verkaufsdrohungen mit dem Feuer spielt. Er hat sich 2001 sehenden Auges auf
die Sache eingelassen. Eine Lösung im Interesse Hamburgs kann es nur im
Konsens aller drei Beteiligten geben: Eigentümer, Flora, Stadt.
Ein runder Tisch zum Plaudern dürfte sich finden lassen. So viel
Souveränität bei einer Frage, die einst die Stadt erschütterte und nie
wieder erschüttern darf, müssten alle Seiten aufbringen können.
28 Mar 2011
## AUTOREN
Sven-Michael Veit
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