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# taz.de -- Alternative Energien: Berlin schaltet ab
> Berliner Unternehmen prüfen den Verzicht auf Atomstrom. Die BVG will auf
> Atomstrom verzichten. Die BSR setzt auf Wasserkraft. Der Flughafen will
> selbst Strom produzieren.
Bild: Berlin schaltet ab.
Was für den Solarstrom gilt, lässt sich auf den gesamten Bereich der
erneuerbaren Energien übertragen: Berlin liegt im Ländervergleich hinten,
ist 2010 sogar vom vorletzten (2008) auf den letzten Platz zurückgefallen.
Bei den großen Berliner Betrieben zeigt man sich aber bemüht, daran etwas
zu ändern.
So will die BVG einen Verzicht auf Atomstrom prüfen. Das Unternehmen
bezieht derzeit 17 Prozent seines Energiebedarfs aus Kernkraft. Ein knappes
Viertel der jährlich benötigten 430 Gigawattstunden kommt aus regenerativen
Energien. Die Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR) beziehen nach eigenen
Angaben bereits seit 2010 Strom zu 100 Prozent aus Wasserkraft.
So weit ist man bei den Bäderbetrieben noch nicht. Man sei per
Senatsbeschluss an das Netzwerk Energie gebunden, heißt es aus dem
Unternehmen. Das Netzwerk ersteigere auf der Strombörse das Kontingent für
das landeseigene Unternehmen - entscheidend sei der Preis. Neue
Energiekonzepte spielen trotzdem eine Rolle: Solaranlagen auf den Dächern
der Sommerbäder von Pankow und Kreuzberg erwärmen Dusch- und Badewasser. Im
Stadtbad Mitte soll künftig die feucht-warme Hallenluft mit Hilfe von
Wärmetauschern zur Schwimmbadbeheizung genutzt werden.
Auch die Wasserbetriebe setzen auf eigene Ressourcen. Einem Sprecher
zufolge produzieren sie ein Drittel ihrer benötigten Energie selbst:
Jährlich 36 Gigawattstunden liefert eine Photovoltaik-Anlage im Wasserwerk
Tegel. Weitere 70 Gigawattstunden stammen aus der Verbrennung von
Klärschlamm und der Nutzung von Biogas. Zudem gebe es Versuche, Abfallfette
aus der Gastronomie energetisch zu nutzen. Eine Windkraftanlage werde bald
gebaut.
## Flughafen plant Kraftwerk
Der neue Großflughafen soll nach der Eröffnung 2012 die Hälfte seines
Strombedarfs aus eigener Kraftwärmekopplung decken, betrieben mit Gas.
Bei Berlins großen Privatunternehmen fällt die Bilanz durchwachsen aus: So
produziert das Berliner Bayer-Werk rund die Hälfte seines
Gesamtstrombedarfs im eigenen Kraftwerk durch Kraft-Wärme-Kältekopplung.
Von den übrigen 50 Prozent stamme mehr als die Hälfte aus erneuerbaren
Energien, so ein Sprecher.
Bei BMW will man sich zwar mit der Produktion umweltverträglicher
Elektromotoren hervortun. Beim Einkauf des Stroms spielten jedoch nur
wirtschaftliche Kriterien eine Rolle, heißt es aus dem Unternehmen.
29 Mar 2011
## AUTOREN
M. Bianco
M. Heim
K. Pezzei
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