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# taz.de -- Kommentar Abfall: Secondhand wird wieder cool werden
> Müll vermeiden, ein Relikt der frühen Umweltbewegung, wird wieder in Mode
> kommen.
Bild: Es lebe die Gelbe Tonne: Kunst- und Werbeaktion für die Recyclingwoche.
Der Streit zwischen Land und privaten Unternehmen, wer am Müll verdienen
darf, gärt seit Monaten. Dass eine der Seiten nachgibt, ist nicht absehbar:
Zu lukrativ ist das Geschäft mit Wertstoffrecycling mittel- und
langfristig. Rohstoffe sind zum knappen Gut geworden.
Die für elektronische Geräte notwendigen seltenen Erden und Metalle werden
teurer, dazu wächst der Bedarf in den wirtschaftlich aufstrebenden
Schwellenländern. Der Preis für Bäume, die für die Papierherstellung und
den Möbelbau gefällt werden, steigt schon wegen der Klimakosten. Um
sauberes Wasser werden Kriege geführt werden. Und dass die Energiewende
nicht kostenlos, sondern mit finanziellen Folgen verbunden sein wird, ist
offensichtlich. Der Preis für Strom wird steigen, die energetische
Sanierung von Häusern kostet.
Wer dennoch alle Lichter anschalten und anlassen will, wer der Etikette
wegen jährlich ein neues Mobiltelefon braucht und im Dreimonatswechsel den
Inhalt seines Kleiderschranks austauscht, kann das tun - es wird eben
seinen Preis haben.
Alle anderen dürften sich genauer überlegen, wie lange sie Produkte
behalten und wie sie diese pflegen. Müll vermeiden, ein Relikt der frühen
Umweltbewegung, wird wieder in Mode kommen. Den Secondhandladen
durchstöbern, weil auch die billigen T-Shirts nicht mehr so ganz billig
sein werden. Das Licht ausmachen, wenn keiner mehr im Raum ist. Das ist
unbequem, aber irgendwann bestimmt cool: So wie bisher können wir nicht
weitermachen. Egal ob bei Energie oder Müll, wir sehen die Grenzen unseres
Wachstums. Wer das nicht kapiert, ist von vorgestern.
6 Apr 2011
## AUTOREN
Kristina Pezzei
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