Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Sonntagsspiele Fußball-Bundesliga: Leverkusen kommt näher
> Fünf Punkte trennen Bayer Leverkusen nach dem 2:1 gegen St. Pauli noch
> von Tabellenführer Dortmund. Im Abstiegskampf schöpft Gladbach nach einem
> glanzvollen Sieg gegen Köln wieder Hoffnung.
Bild: Zwei Siegerfäuste: Stefan Kießling (l.) und Michael Ballack feiern den …
LEVERKUSEN / MÖNCHENGLADBACH dpa | Bayer Leverkusen sorgt im Titelrennen
der Fußball-Bundesliga für neue Spannung und hat den Druck auf
Spitzenreiter Borussia Dortmund erhöht. Die Elf von Trainer Jupp Heynckes
gewann am Sonntag gegen den Abstiegskandidaten FC St. Pauli nach einem
0:1-Rückstand noch 2:1 (0:0) und verkürzte den Rückstand auf Tabellenführer
Dortmund auf fünf Punkte. Nach der siebten Pleite nacheinander und vor dem
"Geisterspiel" gegen Bremen rückt für die Gäste aus Hamburg der Abstieg
dagegen immer näher.
Charles Takyi hatte St. Pauli überraschend in Führung gebracht (58.
Minute), doch vor 30.210 Zuschauern in der ausverkauften BayArena drehten
Stefan Kießling (66.) und Lars Bender (77.) die Partie. Mit 61 Punkten
distanzierte der Tabellenzweite aus Leverkusen die Verfolger Hannover (53)
und Bayern München (52) und hat die direkte Qualifikation für die Champions
League so gut wie sicher.
Einen Tag nach dem 1:1 des BVB beim Hamburger SV und eine Woche vor dem
Schlagerspiel zwischen Heynckes' künftigem Club Bayern München und seinem
aktuellen Arbeitgeber nutzten die Leverkusener den halben Dortmunder Patzer
und vergrößerten die Sorgen beim Gegner.
Zu der sonntäglichen Entlassung des Niederländers Louis van Gaal beim
deutschen Rekordmeister wollte sich Heynckes nicht äußern. "Alles, was
geredet wird und zum Teil gequatscht wird, ist Kaffeesatz. Ich bin hier bei
Bayer Leverkusen. Alles andere kriege ich mit und registriere ich, will es
aber nicht kommentieren."
## Leichtfüßiger Kombinationsfußball
Die volle Konzentration des 65-Jährigen gilt bis zum letzten Spieltag
dieser Saison den Champions-League-Ambitionen seiner Leverkusener - die
diese gegen den verunsicherten Aufsteiger aus Hamburg auch von Beginn an
demonstrierten. Der starke Michael Ballack hatte nach 12 Minuten die erste
große Chance, scheiterte aber aus kurzer Distanz an St. Pauli-Schlussmann
Benedikt Pliquett.
Bayer zeigte erfrischend-leichtfüßigen Kombinationsfußball, war überlegen -
vergaß aber das Toreschießen. Arturo Vidal (38.) und Tranquillo Barnetta
(41.) hoben das Spielgerät übers Tor, Ballacks Kopfball verfehlte das Ziel
(27.) und Sidney Sam tänzelte zu lange ohne Abschluss durch den Strafraum
(42.). Der Gast aus Hamburg rettete sich in die Pause, nachdem er nur
einmal das von Fabian Giefer behütete Bayer-Tor aus der Nähe gesehen hatte.
Nach fünf Minuten schoss Matthias Lehmann drüber, der Stellvertreter des
erkrankten René Adler musste nicht eingreifen. Giefer hatte Adler bereits
im letzten Bundesliga-Hinrundenspiel gegen den SC Freiburg sowie in den
beiden Europa-League-Duellen bei Rosenborg Trondheim und gegen Atlético
Madrid vertreten.
Nach dem Seitenwechsel wäre der 20-Jährige bei einer Volley-Abnahme von
Deniz Naki vermutlich chancenlos gewesen, doch Simon Rolfes rettete zur
Ecke (53.). Fünf Minuten später stellte Takyi den Spielverlauf völlig auf
den Kopf. Nach feinem Zuspiel von Florian Bruns schob die Nummer 10 der
Gäste den Ball zu seinem vierten Saisontreffer ins Netz. Die Antwort ließ
aber nicht lange auf sich warten. Kießling verwertete das Zuspiel des
eingewechselten Eren Derdiyok zum Ausgleich und Bender setzte den späten,
aber hochverdienten Schlusspunkt der überlegenen Gastgeber.
## Höchster Heimsieg seit 14 Jahren
Im Abstiegskampf hat Borussia Mönchengladbach am Sonntagnachmittag einen
glanzvollen Derbysieg gefeiert und wieder Hoffnung geschöpft. Beim 5:1
(3:0) gegen den erschreckend schwachen 1. FC Köln gelang dem
Tabellenletzten der Fußball-Bundesliga am Sonntag der 42. Erfolg im 78.
rheinischen Duell. Juan Arango (29. Minute), zweimal Marco Reus (34./39.)
sowie Kapitän Filip Daems (65./Handelfmeter) und Harvard Nordtveit (67.)
sorgten für den höchsten Heimsieg der Borussen seit 14 Jahren. Mehr als das
13. Saisontor von Milivoje Novakovic (50.) hatten die Kölner vor 53.104
Zuschauern in der ausverkauften Arena nicht zu bieten. Damit ist das
rettende Ufer für die Mönchengladbacher wieder in greifbarer Nähe.
Mit einem Torwartwechsel hatte Borussia-Coach Lucien Favre zuvor ein Signal
gesetzt. Der 18 Jahre alte Debütant Marc-André ter Stegen erhielt den
Vorzug vor den Routiniers Logan Bailly und Christofer Heimeroth. "Ich habe
total Vertrauen", sagte Favre vor dem Anpfiff über den hochtalentierten
U19-Nationalkeeper. "Er hat sich durch Leistung diese Chance verdient",
erklärte Sportdirektor Max Eberl.
Zunächst aber konnten sich weder ter Stegen noch Gegenüber Michael Rensing
auszeichnen. Die Kölner wirkten apathisch und zeigten erneut, warum sie mit
Abstand das schwächste Auswärtsteam der Liga sind. Auch die Gastgeber
wirkten zunächst zögerlich und ideenlos, kam aber nach gut 20 Minuten immer
mehr in Fahrt.
Dreimal konnte Rensing noch brenzlige Situationen bereinigen, als Reus
(22.) und der als zweite Spitze neben Mohamadou Idrissou aufgebotene Mike
Hanke (25./28.) gefährlich vor dem FC-Tor auftauchten. Dann war aber auch
der Kölner Keeper machtlos: Hanke verlängerte per Kopf geschickt einen
Eckball von Reus, Arango schob völlig freistehend ein.
## Überragender Reus
Beflügelt von der Führung entschieden die Hausherren nach der Pause die
Partie. Nach schönem Zuspiel von Hanke war die komplette FC-Defensive
düpiert, Reus ließ dem herausstürzenden Rensing keine Chance - 2:0.
Abermals fünf Minuten später machte der überragende Reus mit einem
Kunstschuss aus knapp 20 Metern alles klar. Rensing streckte sich
vergeblich nach der Bogenlampe.
FC-Präsident Wolfgang Overath war zur Pause bitter enttäuscht. "Kein Feuer,
keine Aggressivität. Die zwei Gesichter dieser Mannschaft sind für mich
unerklärlich", sagte Overath. Doch nach dem Seitenwechsel gaben die
Schützlinge von Trainer Frank Schaefer, die schon im Hinspiel beim 0:4
versagt hatten, plötzlich Gas. Gegen Lukas Podolski konnte ter Stegen noch
in höchster Not retten (48.), kurz darauf schob Novakovic jedoch mühelos
aus kurzer Distanz ein.
Aber das Aufbegehren der Gäste blieb ein Strohfeuer. Christian Eichner nahm
im eigenen Strafraum die Hand zur Hilfe, Schiedsrichter Michael Weiner
(Giesen) entschied sofort auf Elfmeter und Daems verwandelte sicher.
Nordtveit machte das Debakel der Kölner perfekt und sorgte beim 100.
Heimspiel im 2004 eröffneten Borussia-Park für Gladbacher Glückseligkeit.
10 Apr 2011
## ARTIKEL ZUM THEMA
96 auf dem Weg nach Europa: Hannovers Hausse
Das gar nicht unentschiedene Team der Stunde. Warum die 96er plötzlich auf
Platz drei stehen, hat nur einen einzigen Grund: Sie vermeiden
Unentschieden.
FC Bayern trennt sich von Trainer van Gaal: Egomane reist an die Algarve
Einst passte Louis van Gaal der FC Bayern "wie ein warmer Mantel". Die
Zeiten sind vorbei: Nach dem mauen 1:1 in Nürnberg zieht der FC Bayern die
Reißleine.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.