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# taz.de -- Abfallentsorgung: Recycling-Offensive gestartet
> Neben Verpackungs- darf künftig auch anderer Plastik- und Metall-Müll in
> die gelbe Tonne. Das soll Ressourcen schonen. Dafür wird die Abholung von
> Restmüll teurer.
Bild: War bisher die Getränkepackung willkommen, ists bald auch der Plastik-Ba…
HAMBURG taz | Zum 1. Mai kommt die Wertstofftonne: Künftig darf sämtlicher
Haushaltsabfall, auch aus Plastik und Metall, in der gelben Tonne
beziehungsweise dem gelben Sack landen. Bisher durften das nur
Verpackungen, die mit dem grünen Punkt versehen waren. Unzulässig ist es
nach wie vor, auf diesem Wege Elektroschrott zu entsorgen.
Mit der Neuregelung, die schon von den Vorgängersenaten auf den Weg
gebracht wurde, soll Hamburgs Recyclingquote verbessert werden. Das dient
der Erhaltung knapper Ressourcen und dem Klimaschutz, bei dem sich der
Senat viel vorgenommen hat. "Was wir heute wegwerfen, sind morgen
werthaltige Rohstoffe", sagte Stadtentwicklungssenatorin Jutta Blankau
gestern.
Im Vergleich der sechs größten deutschen Städte steht Hamburg mit einem
Recycling-Anteil von 25 Prozent auf dem letzten Platz. Bremen führt mit 55
Prozent. Als Grund für den Rückstand vermutet Rüdiger Siechau,
Geschäftsführer der Stadtreinigung, die Müllverbrennungsanlagen, die in
Hamburg schon früh gebaut wurden: "Offensichtlich hat das dazu geführt,
dass wir mit der Mülltrennung nicht weit vorangekommen sind." Den Vertrag
mit der Müllverbrennungsanlage Stapelfeld hat die Stadtreinigung im
Vorgriff auf die Recycling-Offensive zum Jahr 2016 gekündigt.
Schon seit Januar kann sich jedes Haus eine blaue Altpapiertonne und eine
grüne Biomülltonne vor die Tür stellen lassen. Indem die gelbe Tonne zur
Wertstofftonne umfunktioniert wird, kommt kein weiteres Müllgefäß mehr
hinzu. Allerdings hat sich das Abrechnungssystem geändert: Die Biomülltonne
wurde billiger, die graue Restmülltonne teurer. Wer seine Restmülltonne
alle 14 Tage statt wöchentlich abholen lässt, spart mehr als bisher. Der
zusätzliche Müll in der gelben Tonne wird aus den Gebühren für die graue
Tonne subventioniert.
"Der Begriff ,Wertstoffe' suggeriert, dass das wertvoll ist", sagt Reinhard
Fiedler, Sprecher der Stadtreinigung. Das reiche aber nicht um die Kosten
zu decken - jedenfalls nicht, wenn man wie die Stadtreinigung eine
Entsorgung bis in den hintersten Winkel anbiete. Die Stadtreinigung hat
sich in das System der gelben Tonnen eingeklinkt, das in Hamburg von neun
Firmen betrieben wird. Für den Aufwand, den der zusätzliche Müll beim
Sammeln und Sortieren verursacht, muss sie bezahlen.
Sämtlicher Müll aus Hamburgs gelben Tonnen landet laut Stadtreinigung in
einer Sortieranlage der Firma Veolia in Billbrook. Nach Auskunft von Veolia
stammen 35 Prozent des Abfalls, der dort sortiert wird, aus Hamburg. In der
Anlage werden rund 65 Prozent des angelieferten Materials als Wertstoffe
aussortiert: Kunststoffe, Weißblech, Alu, Tetrapaks und Folien. Der Rest
wird verbrannt.
28 Apr 2011
## AUTOREN
Gernot Knödler
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