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# taz.de -- Onlinevideothek von ZDF und ARD: Deutsches Gold
> ARD und ZDF planen eine kommerzielle Onlinevideothek. Wütende
> Onlinenutzer geißeln die angebliche Geldgier der Sender. Sie fühlen sich
> abgezockt.
Bild: Macht viele Onlinenutzer wütend: ZDF-Intendant Markus Schächter.
BERLIN taz |Es ist eine Meldung, die vielen Internetnutzern die Schlagader
anschwellen lässt. ARD und ZDF planen eine kommerzielle Onlinevideothek.
"Germanys Gold" soll sie heißen, Inhalte aus 60 Jahren Fernsehen zur
Verfügung stellen - gegen eine Gebühr oder von Werbung begleitet.
Viele Onlinenutzer wüten im Netz gegen das Projekt, sie fühlen sich
abgezockt: Nicht genug damit, dass sie qua GEZ-Gebühren
öffentlich-rechtliche Produktionen finanzieren, künftig sollen sie auch
noch dafür zahlen, dass sie sich die Sendung Monate später online
anschauen. Und ZDF-Intendant [1][Markus Schächter befeuerte die Kritik]
noch. "Es geht um die Perspektive, großes Geld im Video-on-Demand-Bereich
zu verdienen", sagte er der Financial Times Deutschland.
Doch das Vorhaben lässt sich nicht auf die Geschichte von den deutschen
Öffentlich-Rechtlichen reduzieren, die so viel geldgieriger sind als
beispielsweise das britische Pendant BBC. Die veröffentlichte einige
Archivbeiträge schon ab 2004 unter einer Creative-Commons-Lizenz - also
kostenlos.
Denn dass viele Beiträge in den deutschen Mediatheken nur sieben Tage lang
kostenlos zur Verfügung stehen, ist gar nicht Schuld von ARD und ZDF,
sondern eines politischen Vertragswerks, mit dem sich kaum jemand
freiwillig befassen mag: "Der Rundfunkstaatsvertrag setzt für die
kostenlose Bereitstellung von Archivmaterial in der ZDF-Mediathek enge
Fristen", erklärt ZDF-Pressesprecher Alexander Stock. "Danach können die
Inhalte nur noch zu Marktbedingungen angeboten werden."
Das Gleiche gilt für die ARD. Und auch die Kritik der doppelten Abzocke
läuft ins Leere: Ihre Plattform dürfen die Öffentlich-Rechtlichen nicht aus
Gebühren bezahlen - Einnahmen aus "Germanys Gold" hingegen sollen
GEZ-Zahler entlasten.
Wie das konkret aussehen und funktionieren soll, wird noch diskutiert. Nach
Einschätzung eines Sprechers des Verbands Privater Rundfunk und Telemedien
(VPRT) erfordere das Projekt aber dennoch "einen Blick des Kartellamts".
Der Argwohn ist nicht verwunderlich - stoppten die Wettbewerbshüter doch im
März vorerst ein ganz ähnliches Plattformprojekt, das RTL und
ProSieben.Sat1 gemeinsam auf die Beine stellen wollten.
6 May 2011
## LINKS
[1] http://m.ftd.de/artikel/60045096.xml?v=2.0
## AUTOREN
Meike Laaff
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