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# taz.de -- Bildung: Schwänzen wird ein teurer Spaß
> Ein neues Qualitätspaket des Senats soll die Schulen besser machen. Mit
> dabei: ein Bußgeld für Schulschwänzer.
Bild: Noch blöder als Schule schwänzen ist Erzwingungshaft infolge behördlic…
Schwarzfahren ist längst nicht so schlimm wie Schuleschwänzen, findet
Schulsenator Jürgen Zöllner (SPD). Darum will er Schwänzer zur Kasse
bitten. Genauer gesagt, deren Eltern. Allerdings muss dafür das Schulgesetz
geändert werden - in der laufenden Legislaturperiode wird daraus nichts
mehr.
Das Bußgeld ist Teil eines "Qualitätspakets", das Zöllner am Freitag
vorstellte. Auch andere darin enthaltene Punkte wirken wegen der
bevorstehenden Wahlen eher wie Absichtserklärungen, denn ihre Umsetzung
braucht Zeit. So sollen etwa alle Lehrkräfte verpflichtet werden, in jedem
Schuljahr mindestens sechs Doppelstunden Fortbildung zu absolvieren. Die
Kosten, einige hunderttausend Euro, müssen erst einmal in den Etat
eingestellt werden, weshalb die Maßnahme frühestens im Schuljahr 2012/13
greift.
Was die Fortbildungsinhalte angeht, gab sich der Senator streng: "Den
Schülern Lesen, Schreiben und Rechnen beizubringen ist nicht alles, aber es
ist eine unverzichtbare Aufgabe von Schule." Künftig werde nicht mehr
toleriert, dass ein Mathematiklehrer bei der Fortbildung "tanzen und
springen geht".
Mehr als 30 Maßnahmen zur Qualitätssteigerung umfasst das Paket für Schulen
und Kitas. Zöllner hatte das Vorhaben schon im November zur Diskussion
gestellt und über 500 Rückmeldungen von Lehrern und Eltern bekommen. Den
einen oder anderen Plan habe man vorläufig auf Eis gelegt, hieß es nun. Zum
Beispiel Zusatzmittel für die Schulen, um Vertretungskräfte zu finanzieren.
Über diese Mittel sollten sie frei verfügen können, wenn wenig Unterricht
ausfällt.
Was kommt: Ab dem Sommer muss jede Schule die Berichte von
Schulinspektoren, Fehlquoten und Unterrichtsausfall veröffentlichen. Auch
die Abiturergebnisse werden für jedermann zugänglich - die
Abschlussergebnisse der zehnten Klassen dagegen erst, wenn der erste
Jahrgang der neuen Sekundarschulen den mittleren Schulabschluss (MSA) macht
- also im Schuljahr 2014/15. Die Vergleichsarbeiten in der 3. und 8. Klasse
(Vera) werden nicht veröffentlicht. Eltern können aber das Ergebnis der
Schule erfahren, die ihr Kind besucht. Für einzelne Fächer werden auch
Vergleichstabellen einsehbar sein, ein Ranking soll sich daraus aber nicht
ableiten lassen.
6 May 2011
## AUTOREN
Plutonia Plarre
Plutonia Plarre
## TAGS
Depression
Zeugnisse
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