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# taz.de -- Nach Guttenberg und Koch-Mehrin: Auch Stoibers Tochter doktorlos
> Die Tochter von Bayerns Ex-Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) hat bei
> ihrer Dissertation abgekupfert. Zu dem Schluss kommt die Uni Konstanz und
> hat ihr den Doktorgrad aberkannt.
Bild: Gala-Auftritt mit Herrn Papa abseits von Mensa und Uni-Bibliothek: Veroni…
KONSTANZ/BERLIN dapd/dpa | Die Universität Konstanz hat der Tochter des
ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber (CSU), Veronica
Saß, den Doktortitel entzogen. Nach umfassender Prüfung ihre Dissertation
sei der Promotionsausschuss zu den Ergebnis gekommen, dass erhebliche Teile
der Arbeit Plagiate seien, teilte die Universität am Mittwoch in Konstanz
mit.
Der Doktorgrad sei entzogen worden, weil die rechtlichen Voraussetzungen
für seine Verleihung nicht vorgelegen hätten, erklärte Rektor Ulrich
Rüdiger. Er verwies auf die Regeln wissenschaftlicher Redlichkeit, wonach
eine Doktorarbeit ein eigenständiger wissenschaftliche Beitrag zum
Fortschritt eines Faches sein muss.
An der Universität Konstanz erkläre jeder Doktorand bei Abgabe der
Dissertation, dass die Arbeit selbst verfasst und fremde Literatur als
solche gekennzeichnet sei. "Wird diese Grundregel wissenschaftlicher
Redlichkeit nachweislich verletzt, ist es an der Universität, ihr wieder
Geltung zu verschaffen", betonte Rüdiger.
## DFG: Selbstkontrolle in der Wissenschaft funktioniert
Im Ausgang der Plagiatsaffäre um die Doktorarbeit von
Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg sieht die Deutsche
Forschungsgemeinschaft (DFG) einen Beleg, "dass das Prinzip Selbstkontrolle
in der Wissenschaft funktioniert". Die Universität Bayreuth habe die
Vorwürfe konsequent verfolgt, sagte der DFG-Präsident Matthias Kleiner.
"Das Ergebnis bezieht sich auf anerkannte Regeln guter wissenschaftlicher
Arbeit." Alles andere wäre auch eine schlechte Botschaft an die vielen
jungen Menschen, die redlich an ihrer Promotion arbeiteten, sagte Kleiner.
An diesem Mittwoch will die Universität Bayreuth den kompletten mehr als
vierzigseitigen Bericht ihrer Selbstkontrollkommission vorstellen, die sich
eingehend mit den Plagiatsvorwürfen befasst hat. Das Fazit der Prüfung
hatte die Universität bereits Ende vergangener Woche mitgeteilt. Danach
sind weite Teile der Doktorarbeit des CSU-Politikers Plagiate. Guttenberg
habe vorsätzlich die Standards wissenschaftlicher Praxis verletzt. Die
Aberkennung des Doktortitels sei zu Recht erfolgt - so die Universität. Die
Kommission will in ihrem Bericht auch Empfehlungen geben, wie die Betreuung
von Doktoranden künftig verbessert werden kann.
Der DFG-Präsident sagte, gute Promotionen entstünden dort, wo es "einen
regen Austausch zwischen Doktorand und Doktorvater gibt und dabei auch die
persönliche Identifikation mit dem Forschungsthema deutlich wird". Kleiner:
"Nicht in Einsamkeit, aber in Freiheit soll eine Promotion entstehen."
Besonders bei externen Promotionen sei eine kontinuierliche intensive
Diskussion zwischen Doktorand und Betreuer wichtig.
11 May 2011
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