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# taz.de -- 1. FC Köln-Trainer Stale Solbakken: Keine Mumie
> Stale Solbakken ist der erste Norweger, der sich als Trainer in die
> Bundesliga traut. Bis zu seiner Vorstellung am Dienstag hofft er auf Ruhe
> - ohne Telefonterror der Journalisten.
Bild: Von der dänischen Spitze ins deutsche Mittelfeld: Stale Solbakken.
Es war sicher gut gemeint von Volker Finke, doch die ersten offiziellen
Lobeshymnen des Kölner Drei-Spiele-Coaches auf Stale Solbakken endeten in
einem kleinen sprachlichen Ausrutscher. Was für ein Typ dieser Solbakken
sei, den man für zwei Jahre als neuen Cheftrainer unter Vertrag genommen
hat, sollte Finke sagen. Und der 63-Jährige, der sich nach abgeschlossener
Trainersuche wieder seinem Job als Sportdirektor widmen kann, antwortete:
"Er ist ein lebender Trainer, keine Mumie, er zeigt Emotionen."
Dass Solbakken seiner Arbeit putzmunter nachgehen kann, ist gerade im Fall
des 43-jährigen Norwegers keine Selbstverständlichkeit: Vor zehn Jahren,
damals noch Spieler beim FC Kopenhagen, brach er während einer
Trainingseinheit zusammen. Der Grund: eine Herzattacke. Erst der Notarzt
konnte den Mann aus Kongsvinger reanimieren - nach acht Minuten. Im März
2001 war Solbakken klinisch tot und lebt seitdem mit einem
Herzschrittmacher in seiner Brust - jetzt wagt er sich als erster
norwegischer Coach in die Bundesliga.
Dass es für ihn dabei etwas turbulenter zugehen könnte als aktuell mit
seinem Kopenhagener Meister-Team, das ahnt Solbakken wohl. Zumindest
behauptete Volker Finke, bei seinem Besuch in Dänemark habe ihm der neue
Coach eine Bitte mit auf den Weg gegeben: Die deutschen Journalisten
sollten sich den Telefonterror auf seinem Handy doch bitte verkneifen, bis
er am Dienstag leibhaftig in der Domstadt aufkreuzt - zu seiner
Vorstellung, die Finke bereits mit vielen warmen Worten vorbereitet hat.
Natürlich vergaß Kölns Sportchef, selbst 36 Jahre in der Coaching Zone zu
Hause, dabei nicht zu erwähnen, dass Solbakken im Vergleich zu ihm ja "eine
richtig andere Trainergeneration" sei. Dennoch sieht der einstige
Studienrat für Sport, Sozialkunde und Mathematik in dem früheren
Mittelfeldspieler einen "ganz besonders begabten, in der Zusammenstellung
von Mannschaften auffallend guten" Fußballlehrer. "Ich glaube wirklich,
dass uns da etwas besonders Gutes gelungen ist."
15 May 2011
## AUTOREN
Andreas Morbach
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