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# taz.de -- Kommentar Strauss-Kahn: Verschwörung ohne Ende
> Viele Franzosen sprechen gleich von Manipulation. Doch weder die Schuld
> noch die Unschuld von IWF-Chef Strauss-Kahn stehen fest, solange die
> Justiz kein Urteil gefällt hat.
Bild: IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn vor dem Kriminalgericht in Manhattan.
Die Affäre Dominique Strauss-Kahn belegt die Macht der
Komplott-Theoretiker. In Frankreich jedenfalls mischte sich sofort in das
Misstrauen gegenüber der Darstellung in den Medien echte Ungläubigkeit.
Sogleich suchten die Skeptiker Schwachstellen und Ungereimtheiten in der
Geschichte, die uns da aufgetischt wurde.
Je gravierender der Vorfall, desto größer ist auch der Verdacht, dass wir
manipuliert werden. Von wem? Das bleibt noch zu beweisen, wie der ganze
Rest auch: Weder die Schuld noch die Unschuld von IWF-Chef Strauss-Kahn
stehen fest, solange die Justiz darüber kein Urteil gefällt hat.
Für viele in Frankreich war dennoch sofort klar, dass es sich da um eine
Manipulation handeln muss. Über Internet verbreiteten sich in Windeseile
die Verschwörungsthesen, die angesichts der Zahl von Gegnern und
Konkurrenten, die vom Ausscheiden Strauss-Kahns aus der Politik profitieren
können, auch plausibel klingen.
Die Medien, die mit namentlich gekennzeichneten Artikeln die Verantwortung
dafür übernehmen, ihre LeserInnen nach Treu und Glauben zu informieren,
haben derzeit viel zu tun, diese Spekulationen wieder auf den Boden der
Realitäten zu holen.
Der Angeklagte Strauss-Kahn hat eine Vorgeschichte, die wirklich nicht für
ihn spricht, auch wenn das kein Beweis für seine heutige Schuld ist.
Frankreichs Verschwörungstheoretiker sehen selbst darin ein Komplott: Es
heißt, die hinterlistigen Feinde des französischen Sozialisten hätten
gewusst, dass der zügellose sexuelle Appetit des Strauss-Kahn seine
Schwachstelle war. Sie hätten dies genutzt, um ihm eine Falle zu stellen.
Das ist ein gutes Szenario für einen Politthriller. Ob es mit der
Wirklichkeit im Fall Strauss-Kahn etwas zu tun hat, dafür gibt es
gegenwärtig noch keinen Hinweis außer unser Misstrauen gegenüber der
Information.
16 May 2011
## AUTOREN
Rudolf Balmer
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