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# taz.de -- Proteste gegen Jahrestreffen der Atomlobby: Atomforum backt kleine …
> In Berlin findet das Jahrestreffen des Deutschen Atomforums statt. Das
> erste seit dem Unfall in Fukushima. Der Beitrag von FDP-Generalsekretär
> Christian Lindner fällt aus.
Bild: Die Proteste sind in vollem Gange. Hier in Berlin-Kreuzberg.
BERLIN taz | "Das Deutsche Atomforum hat sich für eine Verlängerung der
Laufzeiten der deutschen Kernkraftwerke um 28 auf 60 Jahre ausgesprochen.
Das würde die Strompreise langfristig senken und die Beschäftigung
stabilisieren, erklärte der Vorsitzende der Lobby-Organisation der
Energiekonzerne, Ralf Güldner, am Dienstag bei der Jahrestagung Kerntechnik
in Berlin."
Was stimmt hier nicht? Die zitierte Meldung stammt aus dem Jahr 2010. Mit
knapp 1.300 internationalen Gästen beginnt heute in Berlin die Jahrestagung
Kerntechnik 2011, der jährliche Großauflauf der Atomlobbyisten. Weil die
Atomfreunde wieder in die Offensive geraten wollen, sind sie in diesem Jahr
erst mal extra still.
Bei der Tagung, organisiert vom Deutschen Atomforum und der Kerntechnischen
Gesellschaft (KTG), wurden in den letzten Wochen alle Veranstaltungen mit
gesellschaftspolitischem Bezug aus dem Programm genommen, politische Reden
gestrichen, das Gala-Dinner abgesagt. Sowohl die Rede des bei
Atomkraftgegnern besonders unbeliebten RWE-Vorstandsvorsitzenden Jürgen
Großmann sowie der ursprünglich geplante Beitrag des FDP-Generalsekretärs
Christian Lindner fallen aus.
## "Gesellschaftliche Akzeptanz und die Verantwortung der Politik"
Dabei wäre es doch aufschlussreich gewesen, was etwa Lindner unter dem
geplanten Titel "Gesellschaftliche Akzeptanz und die Verantwortung der
Politik" zu sagen gehabt hätte. Die Veranstalter wollen sich stattdessen
vornehmlich auf technische Fragen konzentrieren. Mit Erfolg: Auch auf den
Terminvorschauen der Nachrichtenagenturen taucht die Jahrestagung nur im
Zusammenhang mit den gegen sie angekündigten Protesten auf. Dabei dürften
diese durchaus übersichtlich bleiben.
Zwar haben einige Dutzend Atomkraftgegner bereits am Sonntag auf dem
Berliner Alexanderplatz ein Protestcamp eingerichtet. Am Montag
überreichten Demonstranten am Bundeskanzleramt über 280.000 Unterschriften
für einen sofortigen Atomausstieg. Für Montagabend hatten Atomkraftgegner
in Berlin zu einer Anti-Atom-Demo aufgerufen. Und für den heutigen Dienstag
ruft ein Bündnis zu Blockaden rund um das Kongresszentrum auf. Erwartet
werden rund 1.000 Demonstranten, für Anti-Atom-Proteste ist das relativ
pillepalle. Doch der Termin für das nächste Großevent steht bereits fest:
Am 28. Mai soll es in 21 deutschen Städten wieder Großdemos geben. Da geht
es, heißt es, nicht nur um technische Fragen.
17 May 2011
## AUTOREN
Martin Kaul
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