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# taz.de -- Manipulationen im Fußball: 5 Jahre Haft für Wettbetrüger Sapina
> Ante Sapina hatte Spieler bestochen und muss dafür nun ins Gefängnis. Das
> Landgericht Bochum verurteilte ihn zu fünfeinhalb Jahren Haft. Die
> Anklage hatte sieben Jahre gefordert.
Bild: Nimmt künftig im Gefängnis Platz: Ante Sapina wurde verurteilt.
BOCHUM dpa | Fußball-Wettbetrüger Ante Sapina ist vom Bochumer Landgericht
am Donnerstag zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Sapina hatte
gestanden, zwischen 2008 und 2009 in mehreren europäischen Ländern Spieler
und Schiedsrichter bestochen zu haben. Betroffen waren auch Partien der
Europa League und der WM-Qualifikation. Sein Insiderwissen hatte Sapina für
hohe Einsätze bei asiatischen Wettanbietern genutzt.
Sein Gewinn soll sich auf über 2,3 Millionen Euro belaufen haben. Sapina
selbst nahm das Urteil ohne äußerliche Regung auf. Die Staatsanwaltschaft
hatte sieben Jahre Haft beantragt.
Der ebenfalls angeklagte Marijo C. wurde zu fünfeinhalb Jahren Haft
verurteilt. Gegen Kaution von 50.000 Euro darf er das Gefängnis allerdings
erst einmal wieder verlassen. Gegen Dragan M. wurden anderthalb Jahre Haft
auf Bewährung verhängt.
Staatsanwalt Andreas Bachmann hatte die Angeklagten in seinem Plädoyer als
"Feinde des Sports" bezeichnet. Den Wettbetrügern sei es völlig egal
gewesen, ob eine Mannschaft auf- oder absteige. Zur Motivation der
Angeklagten sagte Bachmann wörtlich: "Ein Grund war Habgier, der andere
Geltungssucht." Nach Ansicht der Verteidiger habe der Fußball jedoch längst
seine Unschuld verloren. "Es ist nicht so, dass schmutzige Herren in einen
sauberen Teich gesprungen sind", hatte Sapinas Anwalt Stefan Conen in
seinem Plädoyer gesagt.
## 30.000 Euro zugesteckt
Die Bochumer Staatsanwaltschaft war ursprünglich von etwa 50 manipulierten
Fußballspielen ausgegangen. In das Urteil flossen letztendlich aber nur
noch 28 Partien ein - darunter auch das WM-Qualifikationsspiel zwischen
Liechtenstein und Finnland vom 9. September 2009. Damals soll Sapina dem
Schiedsrichter rund 30.000 Euro zugesteckt haben.
Ein besonders negatives Highlight sei auch der komplette Kauf der
bosnischen Mannschaft NK Travnik im Sommer 2009 gewesen. Die Wettbetrüger
hätten es geschafft, "mit dem Segen der UEFA" offizielle
Freundschaftsspiele in der Schweiz durchführen zu können. Bachmann: "Da hat
eine ganze Mannschaft nach ihrer Pfeife getanzt."
Mit den Urteilen blieben die Richter unter den Anträgen der
Staatsanwaltschaft, die für Sapina sieben Jahre Haft, für Marijo C. sechs
Jahre und neun Monate Haft und für Dragan M. ein Jahr und sechs Monate Haft
beantragt. Die Verteidiger hatten keine konkreten Anträge gestellt.
19 May 2011
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