Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Studie über die Lebenslage Homosexueller: Union öffnet sich
> Lange Zeit hat sich die Regierung dagegen gewehrt: Nun erwägt sie eine
> Studie zur Lebenssituation junger Schwuler und Lesben. Die bisherigen
> Daten sind veraltet.
Bild: Auf dem CSD herrscht keine Homophobie - in anderen gesellschaftlichen Ber…
BERLIN taz | Nachdem die Bundesregierung das Ansinnen der Grünen jahrelang
ablehnte, prüft sie jetzt zumindestens die Machbarkeit einer Studie zur
Lebenssituation homosexueller Jugendlicher in Deutschland. Dies geht aus
einem Brief von Familienministerin Kristina Schröder (CDU) an den
Grünen-Bundestagsabgeordneten Kai Gehring hervor, der der taz vorliegt. "Es
wird derzeit geprüft, inwieweit […] Informationen zur Lebenssituation
schwuler und lesbischer Jugendlicher für das politische Handeln der
Bundesregierung benötigt werden", heißt es darin.
"Ich sehe einen kleinen Hoffnungsschimmer, dass die Ministerin ihren
Widerstand gegen fundierte Daten und den Bundestagsbeschluss von 2005
endlich aufgibt", sagte Gehring. Bereits damals hatte das Parlament
beschlossen, eine entsprechende bundesweite Studie in Auftrag zu geben.
Geschehen ist seither nichts.
"Dabei ist die Studie absolut notwendig, weil wir alarmierend hohe Zahlen
beim Suizidrisiko von homosexuellen Jugendlichen haben", sagte Gehring.
Erst wenn genaue Daten über das Ausmaß von Homophobie vorlägen, seien
gezielte Maßnahmen gegen Diskriminierung möglich.
## Die Studie wurde mehrfach gefordert
In den vergangenen Jahren - das letzte Mal im Februar - hatten die Grünen
im Parlament immer wieder eine solche Studie eingefordert. Die Regierung
hatte dies stets abgelehnt. Eine derartige Studie sei nicht notwendig,
lautete die Begründung.
Aus Unionskreisen heißt es, dass es nicht leicht gewesen sei, das
Ministerium zu dieser Kehrtwende zu bewegen. Jens Spahn,
gesundheitspolitischer Sprecher der Unionsfraktion, hatte sich Anfang Mai
mit zwei schriftlichen Fragen an die Regierung gewandt und darin auf die
fehlende Umsetzung der Studie aufmerksam gemacht.
Er selbst habe mit Ministerin Schröder über das Thema gesprochen. "Ich bin
optimistisch, dass aus der Machbarkeitsstudie dann auch die tatsächliche
folgt", sagte er der taz. Die vorhandenen Daten über junge Schwule und
Lesben seien veraltet und berücksichtigten nur Teilaspekte. Deshalb sei
eine bundesweit einheitliche Studie notwendig.
Für die Union ist die Beschäftigung mit homopolitischen Themen bisher nicht
selbstverständlich. Geht es nach Spahn, soll sich das ändern. "Auch bei uns
macht sich die gesellschaftliche Offenheit deutlich. Auch wenn es an der
einen oder anderen Stelle noch langsam geht", sagte er. Immerhin würden zu
diesem Thema bei der Union keine Grundsatzdebatten mehr ausbrechen.
1 Jun 2011
## AUTOREN
Paul Wrusch
## ARTIKEL ZUM THEMA
Journalistin über Lesben in Medien: "Es sei denn, sie sind Mütter"
Die Kommunikationswissenschaftlerin Elke Amberg über die kaum vorhandene
Präsenz von Lesben in den Medien, die Vorteile der Schwulen und die
Reduktion auf Mutterrollen und gutes Aussehen.
Türkischer Fußball: Schwuler Schiri verklagt Verband
Weil er homosexuell ist, glaubt Halil Ibrahim Dincdag, wurde er vor zwei
Jahren vom Platz gestellt. Jetzt fordert er Schadensersatz und will aufs
Spielfeld zurück.
Palmer will Grüne konservativer machen: Aufbruch in neue Milieus
Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer stellt in einem Thesenpapier
urgrüne Forderungen infrage, darunter das Adoptionsrecht für Lesben und
Schwule.
Erster homosexueller NYT-Kolumnist: Schwul und sehr gut so
"Schwul. Na und?" Ganz so einfach ist das in den USA nicht. Wie die "New
York Times" ihren ersten offen homosexuellen Kolumnisten vermarktet.
Entscheidung am Europäischen Gerichtshof: Gleiche Rente für Homopaare
Der Europäische Gerichtshof beendet die Diskriminierung von Lebenspartnern
bei der Zusatzversorgung. Die Homopartnerschaft sei mit Hetero-Ehen
gleichsetzbar.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.